Was ist ein ein Wechselkurssystem?
Wer sich noch an die der Einführung des Euro vorangegangene Diskussion erinnern kann, wird vielleicht noch wissen, welche Vor,- und Nachteile für oder gegen eine europäische Einheitswährung zur Debatte standen. Ein wichtiger Grund für den Euro war, Schwankungen zwischen den verschiedenen Währungen innerhalb der europäischen Union künftig zu unterbinden. Diese Schwankungen entstehen, wenn eine Währung Teil eines Währungssystems ist, also mindestens noch eine zweite Währung hinzu tritt. Liegen diese Voraussetzung vor, bildet sich zwangsläufig ein Preis, für den man mit der einen Währung die andere kaufen beziehungsweise eintauschen kann und umgekehrt. Dieses Modell kennt zwei Varianten. Die eine bestimmt sich wie eben beschrieben anhand eines veränderlichen Wechselkurse, die andere legt dauerhaft einen Kurs fest, zu dem eine Währung im Verhältnis zu einer anderen steht. So geschehen zum Stichtag der Euroeinführung. Zu diesem Termin wurden die aktuellen Kurse aller Mitgliedswährungen ein für alle Mal auf dieses Kurs eingefroren. Dies war die Voraussetzung hernach eine gemeinsame Währung einführen zu können.
Die erstgenannten flexiblen Wechselkurssysteme sind der Liebling aller derjenigen, die an eine automatische Regulierung durch den Markt glauben, der nach deren Ansicht alles von alleine richtet. Ohne das irgendwer aus der Politik auf die Kurse Einfluss nehmen kann, bildet der Markt einen Wechselkurs, der der Stärke oder Schwäche einer Währung genau entspricht. Einfach ausgedrückt, wird der Preis mittels Angebot und Nachfrage ermittelt, also nach dem Prinzip, nach dem jeder Markt funktioniert, sofern man ihn nicht reguliert. Ein flexibles Wechselkurssystem ist Voraussetzung für einen funktionstüchtigen Devisenhandel, wie der Forex – Markt einen darstellt. Durch Kauf,- und Verkauf von Währungsforderungen, so genannte Devisen, bildet sich auf dem weltweiten Marktplatz, auf dem sich alle Teilnehmer bewegen, für jede Währung ein Wechselkurs, der permanent schwankt und somit durch Ausnutzung dieser Schwankungen Verkaufsgewinne, aber natürlich auch Verluste ermöglicht. Da diese Kursveränderungen in nur kurzen Zeiträumen und oft nur mit geringer Bandbreite stattfinden, macht hier derjenige Gewinne, der sich nicht nur mit der Materie auskennt, sondern den Markt permanent beobachtet und schnell reagieren kann. Ob eine Währung im Preis steigt, hängt von vielen Faktoren ab, so zum Beispiel von Äußerungen von Politikern. Gibt es etwa aus der Politik Signale, die eine Entscheidung vermuten lassen, die die Wirtschaft des betreffenden Staates schwächen könnte, wird die Währung in kurzer Frist an Wert verlieren, so wie sie umgekehrt genauso schnell an Wert gewinnen kann.
Dieser freie Handel ist jedoch bei weitem nicht so ideal, wie er im ersten Moment scheint. Durch Spekulationen auf eine Währung durch finanzstarke Marktteilnehmer wie große Fonds, können Währungen abstürzen oder zulegen, ohne das dies einen realen Hintergrund hätte und so in die betreffende Volkswirtschaft mit verheerenden Folgen eingreifen. Zahlreiche negative Erfahrungen mit dem flexiblen System haben zu einer Einschränkung des Marktgeschehens geführt, um Katastrophen zu verhindern.
Hauptsächlich durch die so genannten Zentralbanken werden die Kurse innerhalb einer bestimmten Bandbreite gehalten. So ist immer noch einen gewisse Flexibilität möglich, die Devisengeschäfte lukrativ macht, jedoch sind dieser Grenzen gesetzt.
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