Geldanlagetipps für die aktuellen Euro-Währungsturbulenzen
In Relation zu amerikanischen Dollar, schweizer Franken, chinesischen Yuan und japanischen Yen geht der Euro tendenziell immer tiefer in den Keller. Wertet die heimische Währung ab, so wird der Export gestärkt und der Import geschwächt. Für den Anleger im Euroraum stellt sich dabei die Frage, wie er seinen Nutzen aus den Entwicklungen ziehen kann.
Weitere Abwertung erwartet
Solange der Euroraum für die defizitären Staatshaushalte keine Lösung in Form eines erneuerten Stabilitätspakts gefunden hat, scheint eine weitere Abwertung des Euros wahrscheinlich. Während aktuell der Euro-Dollar-Kurs 1,2674 USD (Stand: 13.01.2012) beträgt, gilt erst bei einem Wechselkurs von 1,20 gleiche Kaufkraft für beide Währungen. Schon allein diese Tatsache ermöglicht Anlegern Chancen: Wer heute seinen Euro in 1,2674 USD tauscht, muss bei einer zukünftigen Abwertung eine geringere Dollarsumme für einen Euro aufwenden. Somit würde der Anleger nach Abschluss der Transaktion über eine größere Eurosumme verfügen, als er im ersten Tausch in USD investiert hat.
Euro in Währungen rohstoffreicher Länder anlegen
Grundsätzlich bietet damit die Abwertung des Euro den Anreiz, Kapital in eine der aufstrebenden Währungen zu stecken. Viele Spekulanten sehen besonders bei den Währungen rohstoffreicher Länder gute Aussichten. Dies gilt somit für die Währungen Australiens, Kanadas, Norwegens, Brasiliens und auch Chinas. Doch auch die asiatischen Länder Indien, Malaysia und Korea können interessant sein. Um den Währungstausch zu realisieren, ist lediglich die Geldanlage in der fremden Währung notwendig. Möglich ist dies durch schwer erhältliche Fremdwährungskonten, ungesicherte Zinszertifikate oder Internet-Währungshandelsysteme. Zu beachten ist allerdings die Sensibilität der Währungskurse, weshalb bereits Ankündigungen der Zentralbanken zu schnellen und kräftigen Kursänderungen führen können.
Portfolio streuen
Neben Währungsspekulationen gibt es jedoch noch weitere Optionen. Zu Herzen nehmen sollte man sich den Rat von Experten, die eine Streuung des Anlagevermögens empfehlen. Dabei können Sachwerte, Immobilien, Gold, Fonds, Aktien, Renten, andere Währungen und Festgeld- bzw. Tagesgeldkonten eine Rolle spielen. Immer wieder empfohlen werden Sachwerte, welche unabhängig von den Währungsentwicklungen sind. Zu diesen zählen u.a. Immobilien, Aktien und Gold. Jedoch sind auch diese Anlageformen keine Selbstläufer in Bezug auf die Rendite. Während Aktien und Gold genauso wie Geld Kursschwankungen unterliegen, birgen Immobilien bezüglich Instandhaltung und Vermietungsauslastung Risiken. Setzt man als risikoscheuer Anleger auf Sicherheit, sollte man aufgrund der Einlagensicherung Sparbücher bzw. Festgeld- und Tageskonten wählen.
Gezielte Fonds-Auswahl
Bei den Fonds liegen „Carry-Trades“ im Trend, die durch die Aufnahme von Krediten in einer Währung mit niedrigen Zinsen bei gleichzeitiger Kapitalanlage in einer Währung mit hohen Zinsen Renditen erreichen. Auch Aktien- und Anleihefonds von zukunftsträchtigen Ländern sind ein Thema. Diese bringen im Vergleich zu Währungsfonds die besten Renditen. Dabei werden bei tragbarem Risiko Zinsen erwirtschaftet und bei Aufwertungen der entsprechenden Währung Wechselkursgewinne erzielt. So konnte zuletzt beobachtet werden, dass bestimmte Anleihefonds eine erheblich höhere Rendite verzeichneten als gute Währungsfonds.
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