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Ifo-Geschäftsklimaindex

Der Ifo-Geschäftsklimaindex wird monatlich vom Institut für Wirtschaftsforschung in München veröffentlicht. Der Indikator zählt zu den wichtigsten konjunkturellen Frühindikatoren für die deutsche Wirtschaft und ist damit auch für die Entwicklungen am Forex Markt von Bedeutung. Wie bereits erwähnt ist die deutsche Volkswirtschaft die größte in der Euro-Zone und hat damit entscheidende Bedeutung für die Entwicklung der Gemeinschaftswährung.

Das Ifo-Institut versendet jeden Monat Fragebögen an deutsche Unternehmen, in denen diese Auskunft über ihre aktuelle Geschäftslage geben und ihre Erwartungen hinsichtlich der künftigen Geschäftsentwicklung formulieren. Es nehmen an dieser Befragung rund 7.000 deutsche Unternehmen teil. Sie stammen aus dem Groß- und Einzelhandel, dem Bauhauptgewerbe sowie dem verarbeitenden Gewerbe. Einmal monatlich gibt das Ifo-Institut dann den Geschäftslimaindex bekannt.

Der Fragebogen, der an die Unternehmen versendet wird, besteht aus 20 Fragen. Diese betreffen die gegenwärtige Geschäftslage, wobei hier die Antwortmöglichkeiten „gut“, „mittelmäßig“ oder „schlecht“ zur Auswahl stehen. Auch die Erwartungen bezüglich der künftigen Geschäftsentwicklung werden erhoben, wobei die Befragten hier mit „wird besser“, „bleibt gleich“ und „wird schlechter“ antworten können. Dazu wird auch gefragt, wie sich die Nachfragesituation und die Zahl der Beschäftigten entwickelt hat bzw. entwickeln wird.
Durch verschiedene Mittelwertbildungen wird dann der Geschäftsklimaindex berechnet, dessen Normierung auf den Punktwert 100 sich auf die Veröffentlichung vom Januar 2000 bezieht. Die Interpretation des Indikators bezieht sich stark auf seine Veränderungen: Sinkt der Ifo-Geschäftsklimaindex dreimal in Folge, sehen Ökonomen das als einen deutlichen Hinweis auf eine Rezession an. Steigt der Index hingegen an drei Veröffentlichungsterminen nacheinander, wird dies als Signal für einen Aufschwung gedeutet.

Der Ifo-Geschäftsklimaindex bietet verschiedene Vorteile gegenüber den amtlichen Statistiken, die etwa vom Bundesamt für Statistik oder der Europäischen Statistikbehörde Eurostat veröffentlicht werden. Er wird deutlich häufiger berechnet und bezieht sich nicht nur auf vergangenheitsbezogene Größen, so dass er deutlich schneller auf konjunkturelle Trendwenden reagiert als beispielsweise das BIP, das vom statistischen Bundesamt mit einer deutlichen Verzögerung sowie unter dem Vorbehalt einer Korrektur bekanntgegeben wird.

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