Forex Analyse: Zinsen
Der Zinssatz eines Währungsraumes ist für die Entwicklung der Wechselkurs von großer Bedeutung. Wer die Geschehnisse am Forex Markt regelmäßig verfolgt, erkennt schnell, dass insbesondere die Aktivitäten der Zentralbank von den Marktteilnehmern mit allergrößter Aufmerksamkeit verfolgt werden.
Der Hintergrund ist ganz einfach. Ein Anleger, der entscheidet, in welcher Währung er sein Geld anlegen will, wird dabei immer auf den Zinssatz achten. Je höher der Zinssatz in einem Währungsraum ist, desto stärker ist deshalb tendenziell die Nachfrage nach der entsprechenden Währung. Der Zinssatz allein ist jedoch nicht die entscheidende Größe. Vielmehr gibt das Verhältnis der Zinssätze zwischen zwei Währungsräumen den Ausschlag: Sind die Zinsen in den USA sehr niedrig und im Euroraum sehr hoch, ist dies für den Euro gut und für den Dollar schlecht. Da am Forex Markt wie auch an der Börse zukünftige Entwicklungen gehandelt werden, achten Anleger besonders auf Indikatoren für die zu erwartende Zinsentwicklung eines Währungsraumes in der Zukunft.
Es ist also nicht das Verhältnis der Zinsniveaus zweier Währungsräume, das die Kurse am Devisenmarkt bewegt, sondern die Erwartung der Marktteilnehmer hinsichtlich der zukünftigen Entwicklung dieses Verhältnisses. Erwartet die Mehrheit der Marktteilnehmer, dass die Zinsen in den USA stärker steigen als in Europa, führt dies in der Regel zu einer Aufwertung des Greenbacks. Deshalb sind alle Informationen rund um die künftige Zinsentwicklung von höchster Bedeutung für alle, die aktiv am Forex Trading teilnehmen wollen.
Das Zinsniveau eines Währungsraumes wird mittels der so genannten Zinsstrukturkurve dargestellt. Diese gibt den Zinssatz für sichere Anlagen in Abhängigkeit von deren Laufzeit an. In den meisten Fällen steigt die Zinsstrukturkurve an: Langfristige Anlagen sind höher verzinst als kurzfristige. Auch ein flacher Verlauf und sogar eine inverse Zinsstruktur sind jedoch ab und an zu beobachten.
Die Erwartung der Marktteilnehmer hinsichtlich der künftigen Zinsentwicklung wird je nach Zeithorizont von unterschiedlichen Größen beeinflusst. Die kurzfristigen Zinsen werden vornehmlich von der Zentralbank gesteuert, die als einzige Institution einer Volkswirtschaft das Angebot an Geld kontrolliert. Die langfristigen Zinsen hingegen sind abhängig von den Inflationserwartungen der Anleger und von dem wahrgenommenen Risiko, das mit einer Investition in Staatsanleihen einhergeht.
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