Risiko systematisch begrenzen
Über kurz oder lang werden Trader am Forex Markt Gewinne erzielen, wenn sie bereit sind zu lernen und sich stets zu verbessern. Es ist also nicht nur wichtig, zu lernen – ebenso wichtig ist es, das „lang“ überhaupt zu erreichen. Daran scheitern die meisten Anfänger, weil sie ungeschickt vorgehen und binnen kurzer Zeit zu viel Geld verlieren. Wer am Devisenmarkt erfolgreich sein will, muss lernen, das Verlustrisiko zu begrenzen.
Es gibt keine einheitliche Vorgehensweise zur Verlustbegrenzung. Wichtig ist, dass die Strategie, die dazu gewählt wird, das Trading-Kapital schützt. Geht das Kapital verloren, ist auch das Abenteuer Trading zu Ende. Jeder Trader sollte sich deshalb Richtlinien auferlegen, die seine Verluste begrenzen. Diese beziehen sich auf den maximalen Verlust, der mit einer Position erlitten werden darf bis diese glattgestellt werden muss. Eine solche Regel könnte in etwa lauten: „In keiner Position darf mehr als zwei Prozent des Kontoguthabens verloren gehen“. Schon bei der Eröffnung einer Position wird deshalb ein Stopp-Loss-Level an den Forex Broker übermittelt, das den maximalen Verlust auf zwei Prozent des Kontoguthabens begrenzt. Diese systematische Verlustbegrenzung ist im Forex Trading viel einfacher zu realisieren als in jeden anderen Markt. Dies liegt daran, dass im Währungshandel eine praktisch unerschöpfliche Liquidität zur Verfügung steht und gefährliche Kurslücken, wie sie im Aktienhandel zu beobachten sind, nicht auftreten. Darüber hinaus ermöglicht die lineare Kostenstruktur es auch Tradern mit einem relativ kleinen Kontovolumen (prinzipiell bereits ab wenigen hundert Euro), eine systematische Risikobegrenzung umzusetzen.
Moderne Risikosysteme sehen auch eine oft als „horizontale Verlustbegrenzung“ bezeichnete Strategie vor. Das „horizontal“ bezieht sich dabei auf einen bestimmten Zeitabschnitt, in dem nicht mehr als ein festgelegter Prozentsatz des zur Verfügung stehenden Trading-Kapitals verloren gehen darf. Die Regel kann dann etwa lauten: „Pro Handelstag darf der Verlust fünf Prozent des Kontovolumens nicht überschreiten und pro Woche dürfen maximal zehn Prozent verloren gehen“. Die horizontale Verlustbegrenzung wird vor allem in Verbindung mit regelbasierten Signalsystemen eingesetzt und soll verhindern, dass in einer Extremphase, in der die Systematik ohne Vorwarnung nicht mehr funktioniert bzw. ungewöhnlich viele Fehlsignale erzeugt, zu viel Geld verloren geht. Werden die festgelegten Schwellenwerte bei den Verlusten erreicht, erfolgt eine sofortige Glattstellung aller offenen Positionen. Alternativ werden alle im Verlust befindlichen Positionen geschlossen und Gewinntrades mit einem Trailing-Stopp abgesichert.
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