Ausbruchstrategien
Ausbruchstrategien nutzen charttechnische Ereignisse dazu, Marktkonstellationen mit einem gegenüber dem Zufall signifikant verbesserten Chance-Risiko-Verhältnis zu identifizieren. Zu diesen Ereignissen zählen etwa der Bruch eines Widerstands oder einer Unterstützung, der Ausbruch eines Marktes aus einem Trendkanal oder einer Trading Range. Auch Ausbrüche als Formationen wie der Schulter-Kopf-Schulter-Formation, Flaggen, Keilen oder Dreiecken können im Rahmen einer Ausbruchstrategie Signale erzeugen.
Ausbruchstrategien basieren weniger auf rein quantitativen Beobachtungen, wie es etwa bei trendfolgenden Forex-Systemen der Fall ist. Vielmehr steht die klassische Chart-Analyse im Mittelpunkt. Aus diesem Grund sind Ausbruchstrategien auch anfälliger für subjektive Einschätzungen und damit für Fehler. Sie gehören dennoch zu den besten Ansätzen im aktiven Trading, weil großen Marktimpulsen sehr häufig wichtige charttechnische Ereignisse vorausgehen. Ausbruchstrategien können über sehr unterschiedliche Zeithorizonte gehandelt werden. Es existieren sowohl kurzfristige Formationen, die nur wenige Minuten oder Stunden dauern, als auch langfristige charttechnische Entwicklungen, die sich über Monate hinziehen können. Besonders bei den langfristigen Formationen ist es speziell im Forex Trading jedoch wichtig, den hohen Leverage-Effekt zu berücksichtigen, der in der Regel genutzt wird.
Eine Schulter-Kopf-Schulter-Formation, die sich über Monate ausbildet, lässt sich auch im unmittelbaren Umfeld ihrer Nackenlinie nicht auf einige wenige Pips genau traden. Anleger müssen deshalb bei solchen Formationen mehr „Spiel“ bei der Bemessung des Stopp-Loss-Levels lassen, ohne dabei ihre Überlegungen zu Risiko-und Moneymanagement über Bord zu werfen. Dies lässt sich gewöhnlich nur durch eine deutliche Verringerung des Fremdkapitalanteils realisieren. Ausbruchstrategien sind besonders geeignet für alle, die ihren Fokus bei der Analyse des Devisenmarktes auf charttechnische Elemente legen. Widerstände und Unterstützungen, Trends und Kursformationen lassen sich noch immer nicht allein durch eine Forex Software vorhersagen. Wer mit einer Ausbruchstrategie auf eigene Faust Erfolg haben will, benötigt deshalb viel Übung beim Lesen der Charts. Vor der Umsetzung eines solchen Ansatzes ist es dringend empfehlenswert, das Handwerk der Chartanalyse zunächst auf einem Demokonto zu üben.