Euro weiter auf Talfahrt
Auch heute war der Forex Markt gespickt von Gerüchten um eine weitere Senkung der europäischen Leitzinsen durch die Europäische Zentralbank. Der Euro reagiert wie bereits gestern mit einer Talfahrt und rutschte erneut deutlich gegenüber den anderen Hauptwährungen ab. Das absolute Tagestief erreichte die europäische Gemeinschaftswährung im europäisch dominierten Forex Trade bei 1,3312 Dollar. Damit hatte der Euro den niedrigsten Stand seit Mitte Dezember erreicht. Im weiteren Handelsverlauf konnte sich der Euro nur leicht erholen und notierte im spätem Nachmittagshandel 1,3371 Dollar. Heute Mittag legte die Europäische Zentralbank den Referenzkurs für die Wechselkurspaarung EURUSD auf 1,3332 Dollar bzw. 0,7501 Euro fest. Der Referenzkurs vom Montag lag zum Vergleich bei 1,3582 Dollar bzw. bei 0,7363 Euro.
Den abermaligen Kurssturz des Euros erklären Analysten mit der anstehenden Leitzinsentscheidung der Europäischen Zentralbank am Donnerstag nächster Woche. Es wird fest mit einer weiteren Senkung der Zinsen gerechnet, obwohl deutliche Signale von der Führung der Zentralbank bislang noch fehlen. Marktbeobachter gehen von einer weiteren Senkung um 50 Basispunkte auf 2,00 Prozent aus. Bis dahin jedoch muss wohl mit erhöhten Kursschwankungen beim Euro gerechnet werden.
Die neuesten Zahlen zur Inflationsrate im europäischen Währungsraum geben der Europäischen Zentralbank den benötigten Spielraum, um ihre Geldmarktpolitik fortzuführen. Im vergangenen Monat Dezember schwäche sich die europäische Inflationsrate auf 1,6 Prozent ab. Damit ist nach den Kriterien der Europäischen Zentralbank die Preisstabilität im europäischen Währungsraum gewahrt. Die Kriterien gehen von einer Wahrung der Preisstabilität aus, wenn die Inflationsrate bei knapp unter zwei Prozent liegt. Auf die aktuellen Daten bezogen heißt das, dass die Europäische Zentralbank damit unter ihrem Zielwert für die Teuerungsrate liegt. Analysten sehen daher gute Chance für eine weitere Zinssenkung im Euroraum.
Im Laufe des heutigen Tages wurden einige weitere wichtige Konjunkturdaten aus den USA und Europa bekannt. Allerdings sind sich die Analysten einig, dass die heutigen Daten vor allem aus der Eurozone nicht überbewertet werden sollten, da sie sehr unterschiedlich und gemischt ausgefallen sind. Positiv ist jedoch, dass sich der Einkaufsmanagerindex der Dienstleistungsbranche in den Vereinigten Staaten im vergangenen Monat überraschend aufgehellt hat. Diese positiven Daten haben sich stützend auf den Dollar ausgewirkt und belasteten entsprechend den Euro. Vor allem das sich die amerikanische Wirtschaft vielleicht schneller erholen könnte als zunächst angenommen, drückt derzeit die Stimmung beim Euro. Besonders die rasche Verabschiedung und Umsetzung des neuen staatlichen Konjunkturpakets der neuen amerikanischen Regierung, befeuern derzeit die Hoffnungen der Investoren und verschaffen so dem Dollar weiter Unterstützung bei seinem Aufwärtstrend.
Experten fürchten, sollte der Euro unter die wichtige Unterstützungsmarke von 1,33 Dollar Marke, könnten mittelfristig sogar Kurse um 1,21 Dollar pro Euro angepeilt werden. Auch heute musste der Euro weiter gegen den Japanischen Yen, dem Britischen Pfund Sterling und dem Schweitzer Franken abwerten.
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