Nicht nur planen, sondern tun
Dieses Motto sollte sich die deutsche Bundesregierung auf die Fahnen schreiben, denn sie bescherte mit ihren nur zögerlichen Taten zu Gunsten der Wirtschaft dem Euro im Forex am Freitag einen gewaltigen Einbruch. Zwar wird immer wieder darüber gesprochen, dass man der deutschen Wirtschaft noch einmal vierzig Milliarden an Hilfen zur Verfügung stellen will, doch konkrete beschlossene Maßnahmen gibt es dazu noch nicht. Dafür lässt man sich Zeit bis zum Jahresbeginn 2009. Diese zögerliche Herangehensweise könnte zu Wochenstart noch einmal fatale Folgen für die deutschen Aktienindizes und die europäische Gemeinschaftswährung im Devisenhandel haben.
Eine der Ursachen ist, dass die Amerikaner schon einen Schritt vorneweg marschiert sind und gezeigt haben, dass solche Entscheidungen auch sehr kurzfristig möglich sind. George Bush machte kurzen Prozess. Er zog einen Teil der bisher noch nicht benötigten Gelder aus dem Bankenhilfspaket ab und schoss diese Mittel in die amerikanische Automobilwirtschaft. Zwar sind mit den dort zur Verfügung zu stellenden Mitteln Reglements verbunden, doch kann so ein erheblicher Teil der amerikanischen Industrie stabilisiert werden, die wie in Europa auch, stark vom Automobilbau abhängig ist.
Angela Merkel plant für kommenden Dienstag ein Treffen mit den Wirtschafts- und Finanzexperten der deutschen Bundesländer, doch ist kaum damit zu rechnen, dass es von dort konkrete Aussagen zur Verteilung der noch nicht einmal beschlossenen Investitionssumme von vierzig Milliarden geben dürfte. Man ist sich ja noch nicht einmal einig, wer welchen Anteil dieser Hilfsgelder aufbringen muss.
Deshalb ist damit zu rechnen, dass der Dollar zu Wochenstart im Forex weiteren Aufwind bekommt und der Euro heftig unter dem Hemmschuh der Unsicherheit leidet. Nur wenn die Kanzleramtsrunde am Dienstag mit konkreten Aussagen aufwarten kann, könnte er sich vor den Feiertagen noch ein wenig stabilisieren.
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