BIZ: Forex-Umsatz steigt um ein Drittel
Der Forex Markt boomt weiter: Wie die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) mitteilte, stieg der tägliche Handelsumsatz am Devisenmarkt in diesem Jahr auf bis zu 5,3 Billionen US-Dollar. Für den Zuwachs sind vor allem professionelle Hochfrequenzhändler und Diversifikationsbestrebungen institutioneller Anleger ursächlich.
Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich in Basel ist die „Zentralbank der Zentralbanken“. Sie besitzt keine wirkliche Macht, sondern übt vor allem Kontroll- und Beobachtungsfunktionen aus. Die BIZ veröffentlicht alle drei Jahre Daten zum Devisenmarkt. Im Frühjahr 2013 wurde demnach mit 5,3 Billionen USD ein Hoch der Tagesumsätze erreicht. Im Herbst wurden pro Tag rund 5,00 Billionen USD umgesetzt.
Klassische Handelsbanken verlieren im Forex Handel Marktanteile
Der Tagesumsatz im Forex Markt setzt damit sein gewaltiges Wachstum fort. Noch 2001 erreicht der Tagesumsatz gerade einmal 1,00 Billionen USD. 2004 waren es bereits 2,00 und 2007 schon 3,2 Billionen USD. 2010 lag der Tagesumsatz bereits bei 4,00 Billionen USD – seitdem wuchs er in der Spitze abermals um 30 Prozent.
Die Finanzierung des globalen Güterhandels ist für den Zuwachs nicht verantwortlich: Das Umsatzwachstum überschreitet das Wachstum von Realwirtschaft und Welthandel bei Weitem. Es sind vor allem professionelle Spekulanten und Großanleger, die den Markt treiben. Der Marktanteil von Großbanken, die den Devisenhandel früher beinahe oligopolistisch dominierten, ist dagegen auf unter 50 Prozent gefallen.
Die wachsende Bedeutung von Hochfrequenzhändlern ist auch auf technische Entwicklungen und eine damit einhergehende Kostensenkung bei grenzüberschreitenden Transaktionen in Echtzeit zurückzuführen. Noch zur Jahrtausendwende waren Arbitragegeschäfte über den asiatischen, amerikanischen und europäischen Markt hinweg sehr viel teurer als gegenwärtig. Mittlerweile bieten einige Broker selbst Privatkunden direkten oder indirekten Zugang zu ECNs.
Finanztransaktionssteuer wird global nicht greifen
Dass sich eine etwaige Finanztransaktionssteuer auf das Umsatzwachstum am Forex Markt signifikant auswirken wird ist nicht zu erwarten. Zwar werden voraussichtlich elf EU-Staaten eine solche Steuer beschließen. Erstens würde das allein aufgrund der globalen Vernetzung aber ohnehin kaum Auswirkungen auf den Umsatz zeigen.
Zweitens zeichnet sich ab, dass die Steuer außerbörsliche Geschäfte nicht treffen wird. Nach den bisherigen Erfahrungen mit der EU-Gesetzgebung erscheinen Umsetzungen am plausibelsten, die sich in ihrer Konsequenz vor allem an langfristig orientierte Privatanleger richten und am Hochfrequenzhandel vorbeigehen.
Der Umsatzanstieg ist allerdings auch auf eine stärkere Verflechtung des globalen Finanzsystems insgesamt zurückzuführen. Wo Swap-Geschäfte gehandelt werden wachsen Umsätze rasch in den Himmel, nur weil mehr Parteien daran beteiligt sind.
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