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Forex: Sorge vor US-Debakel schürt Nervosität

8 Oktober 2013 0 Kommentare

Die Politposse um die Schuldenobergrenze lässt die Märkte bislang weitgehend kalt: Offenbar preist der Devisenmarkt ebenso wie die Aktien- und Anleihemärkte eine nahezu 100prozentige Wahrscheinlichkeit für eine Lösung in letzter Minute ein. Doch was droht, wenn es wider Erwarten zum Worst Case kommt und Demokraten und Republikaner sich nicht einigen?

Der Chef des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts (HWWI), Thomas Straubhaar, hält ein Scheitern der Verhandlungen für möglich. „Dies wird dramatische Konsequenzen für die Finanzmärkte haben. In den USA wird es zu Nachfrageausfällen kommen, die sich dann auf die gesamte Weltwirtschaft übertragen“, wurde Straubhaar in der „Welt“ vom Montag zitiert.

Forex Analyst hält Rückkehr der Euro-Krise für möglich

Straubhaar skizzierte die möglichen Auswirkungen auf die Eurozone. So könnte es zu einem spürbaren Zinsanstieg in den USA kommen, der sich auch auf die Renditen der Anleihen der Euro-Krisenländer auswirken würde. Diese müssten dann erneut höhere Zinsen für neue Schulden zahlen, was die Anstrengungen im Hinblick auf eine Haushaltskonsolidierung „konterkarieren“ würde.

Straubhaar gehört mit seiner Auffassung der Lage allerdings zu den Pessimisten. Die meisten Forex Analysten rechnen mit einer Einigung auf politischer Ebene, bevor es zu eklatanten Belastungen für Märkte und Wirtschaft kommt. So erwartet Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung dass „der Haushaltsstreit in den USA weder lang andauern noch die Zinsen der US-Staatsanleihen nachhaltig beeinflussen wird.“

Die politische Situation wird von Marktteilnehmern bereits mit waghalsigen Manövern von jugendlichen Verkehrsrowdies verglichen: Diese fahren in zwei Fahrzeugen mit Vollgas aufeinander zu und erklären jenen zum Verlierer, der zuerst ausweicht. Politische Analysten skizzieren mit diesem Bild die verfahrene Lage zwischen Demokraten und Republikanern in den USA.

Konjunktur trübt sich weiter ein

Ein Nachfrageschock aus den USA käme zur Unzeit: Die konjunkturellen Perspektiven trüben sich in vielerlei Hinsicht weiter ein. So haben die deutschen Exporteure ihre einst hohen Erwartungen an das laufende Jahr deutlich heruntergeschraubt: Statt einer Zunahme um 3,00 Prozent rechnen die Unternehmen nun mit einer Zunahme um weniger als 1,00 Prozent – was dennoch einer sichtbaren Belebung im letzten Drittel des Jahres bedürfen würde. Die Aussichten für das kommende Jahr gelten als unsicher.

Neben dem US-Haushaltsstreit sorgt auch die Entwicklung in den Schwellenländern weiter für Unruhe. Es steht zu befürchten, dass sich der Einbruch der Konjunktur dort im letzten Quartal des Jahres spürbar auf die Weltkonjunktur auswirken wird. Für das Jahr 2014 rechnen selbst die optimistischen Prognosen für Deutschland nicht mit Wachstumsraten über 1,50 Prozent.

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