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Forex: Krise durch Kapitalabflüsse aus den Schwellenländern?

10 Juli 2013 0 Kommentare

Die Schwellenländer rücken am Forex Markt in den Mittelpunkt. Die Emerging Markets leiden seit den Spekulationen auf eine Zinswende in den USA unter Kapitalabflüssen. Die Währungsreserven vieler Schwellenländer sind in den vergangenen Monaten zum teil dramatisch zurückgegangen. Spiegelbildlich gaben auch die Währungen nach.

Seit Anfang Mai hat die Türkische Lira gegenüber dem US-Dollar mehr als 8,00 Prozent an Wert verloren. Der Südafrikanische Rand gab gegenüber dem Greenback um 10,00 und die Indische Rupie sogar um 12,00 Prozent nach. Die Ursache ist bei allen Währungen identisch: Der Forex Markt bereitet sich auf das näher rückende Ende des geldpolitisches Expansionskurses in den USA vor. Das treibt die Zinsen für US-Staatsanleihen, die für Anleger dadurch attraktiver werden und die Mittelabflüsse aus den Schwellenländern nach sich ziehen.

Forex Analysten fürchten Verwerfungen

Besonders dramatisch sind Mittelabflüsse für Volkswirtschaften mit hohem Leistungsbilanzdefizit wie der Türkei. Diese Länder sind auf stetig nachrückendes Kapital angewiesen. Fließt stattdessen Geld ab, verringern sich die Währungsreserven rasch. Die Währungsreserven der Türkei sind von April bis Juni um 6,00 Prozent geschrumpft.

Den nationalen Notenbanken der Schwellenländer bleibt nicht mehr übrig als hin und wieder verbale Beruhigungspillen in den Markt zu geben: Das Gewicht der Zentralbanken an den Märkten ist nicht groß genug. Um die eigen Währung zu stützen verkaufen die Notenbanken US-Dollar – was nur solange möglich ist wie genügend Reserven zur Verfügung stehen.

Schwellenländer-Notenbanken sind die Hände gebunden

Die meisten Schwellenländer schätzen die Nachteile einer Abwertung der eigenen Währung (verteuerte Importe und damit höhere Inflation) größer ein als die Vorteile (billigere Exporte). Eine mögliche Intervention besteht in Zinserhöhungen: Diese machen Anlagen in der jeweiligen Währung attraktiver und ziehen Kapital an. Doch die meisten Schwellenländer sehen sich mit einer sehr schwachen Konjunktur konfrontiert, die durch eine restriktivere Geldpolitik zusätzlichen Schaden nehmen würde.

Im schlimmsten Fall könnte ein Dominoeffekt eintreten und zu extremen Abflüssen führen, die die Schwellenländer in eine tiefe Rezession stürzen. Das wäre zu befürchten, wenn die Abwärtsdynamik an den Renten- und Aktienmärkten weiter an Fahrt gewinnt und sich gleichzeitig die Zinswende-Phantasien in den USA fortsetzen. Da die Industrienationen sowie China bereits länger in einer Rezession verharren wäre ein weiterer Krisenherd fatal für die Entwicklung der Weltkonjunktur.

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