Forex: Die Märkte werden nervös
Die Finanzmärkte sind von wachsender Nervosität geprägt und geben deutlich ab. Die zunehmende Risikoscheu macht sich auch im Forex Handel bemerkbar: Der EUR/USD sank am FX-Markt im Laufe der Woche deutlich unter die Marke von 1,28. Am frühen Donnerstagabend notierte der Euro bei 1,2782 USD.
An den Finanzmärkten wachsen die Sorgen vor einer anhaltenden Rezession und einer Eskalation des Nahost-Konflikts. Am Mittwoch hatten Gefechte zwischen der israelischen Armee und der Hamas die Sorgen vor einem neuen Krieg geschürt, nachdem kurz zuvor der Sicherheitschef der Hamas durch eine israelische Rakete zu Tode gekommen war. Am Donnerstag wurde in Tel Aviv nach dem Einschlag einer Rakete Bombenalarm ausgelöst. Die israelische Armee hat offenbar ,mit dem Einzug von Reservisten begonnen und ist eigenen Angaben nach auch zu einem Einmarsch in den Gaza-Streifen bereit.
Forex Analysten rechnen mit Ängsten bis ins nächste Jahr
Kurz nach dem Jahreswechsel wird in Israel gewählt. Fachleute halten es für möglich, dass der israelische Ministerpräsident Netanjahu deshalb härtere Töne anschlägt: Er wird vielfach für einen zu laxen Umgang mit Terroristen kritisiert. Forex Analysten rechnen deshalb damit, dass die Sorgen vor einer Eskalation bzw. einem handfesten Krieg in der Region noch bis ins nächste Jahr anhalten werden. Das könnte den US-Dollar stützen.
Auch die konjunkturelle Entwicklung bereitet den Akteuren an den Finanzmärkten Sorgen. Die Euro-Zone ist im dritten Quartal geschrumpft, obwohl mit Deutschland und Frankreich die beiden größten Volkswirtschaften eine leichte Zunahme um jeweils 0,20 Prozent vermeldet hatten. Die Proteste in mehreren südeuropäischen Ländern verschärfen sich derweil: In Portugal. Spanien, Griechenland und Italien streikten zahllose Beschäftigte. Die Stimmung im Süden wird angesichts einer anhaltenden Rezession und einer geradezu ausufernden Arbeitslosigkeit immer schlechter. Das schürt an den Märkten die Sorge vor einer nachlassenden Konsolidierung.
Die Aktienmärkte gaben im Wochenverlauf weltweit deutlich ab. Der Deutsche Aktienindex (DAX) notierte am frühen Donnerstagabend bei 7030 Punkten und damit mehrere hundert Punkte niedriger als zehn Handelstage zuvor. Auch wenn nicht unerheblicher Teil des Rückgangs auf überraschend schlechte Zahlen des Energiekonzerns Eon und Sorgen um eine Dividendenkürzung bei der Telekom entfiel, waren Sorgen hinsichtlich der Konjunktur nicht zu übersehen.
Von der US-Wirtschaft erhoffen sich viele Forex Analysten spätestens zur Mitte des kommenden Jahres deutliche Signale für einen Aufschwung. Die US-Notenbank Federal Reserve wird ihre lockere Geldpolitik fortsetzen und nach dem Auslaufen des jetzigen QE:Programms Hypothekenanleihen kaufen. Der Immobilienmarkt könnte im nächsten Jahr die Krise hinter sich lassen – schließlich liegt der Beginn des Absturzes dann sechs Jahre zurück.
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