Forex: Euro verliert 1,30-Marke – Griechenland im Fokus
Der Euro ist weitgehend unverändert in die neue Handelswoche gestartet. In einem von technischen Erholungen geprägten Finanzmarktumfeld notierte die Gemeinschaftswährung am frühen Montagabend bei 1,2780 und damit in etwa auf dem Niveau vom Freitag. Forex Analysten sehen aber weiteres Abwärtspotenzial und verweisen auf den wachsenden Ereignisdruck in der Euro-Krise.
Forex Analyst Volker Weber von MM Warburg interpretiert den impulslosen Wochenauftakt als Verschnaufpause: „Das ist nur eine kleine technische Reaktion auf die Kursverluste der letzten Woche“. Positiv wurden Nachrichten aus China aufgenommen. Die Volksrepublik plant offenbar fiskalpolitische Konjunkturstimuli, um das zuletzt für chinesische Verhältnisse schwache Wachstum anzukurbeln.
Forex Analysten: Märkte warten auf EU-Sondergipfel
In der vergangenen Woche war der EUR/USD zeitweise auf bis zu 1,2640 gefallen. Dort sehen Marktteilnehmer nun eine charttechnische Unterstützung. Ob diese angesichts der anhaltenden Probleme der Währungsunion halten wird, ist ungewiss. Forex Analysten verwiesen auf den EU-Sondergipfel am Mittwoch. Viele Marktteilnehmer warteten dessen Ergebnisse ab. Mit einem wie auch immer gearteten Durchbruch wird allerdings nicht gerechnet.
Forex Analysten erwarten vielmehr, dass die gravierenden Differenzen zwischen der Bundesregierung und dem neuen französischen Staatspräsidenten Hollande stärker zutage treten. Hollande will unter anderem die umstrittenen Euro-Bonds vorschlagen – Bundeskanzlerin Merkel lehnt diese entschieden ab. Dass am Mittwoch größere fiskalpolitische Impulse beschlossen werden, gilt trotz vollmundiger Ankündigungen als unwahrscheinlich. Die Spielräume in den Haushalten sind zu gering und schon jetzt wachsen an den Märkten die Zweifel an der Schuldentragfähigkeit von Italien und Spanien.
Euro-Bonds sind keine Lösung
Forex Analysten sehen in der Einführung von Gemeinschaftsanleihen ohnehin keine Lösung. Zwar wäre denkbar, dass die Märkte die einzelnen Mitgliedstaaten der Eurozone dann nicht mehr so unterschiedlich bewerteten. Die Situation des Euro an sich würde aber schwächer, weil der Reformdruck auf die Schuldenstaaten sinken würde.
Griechenland wird in den kommenden Wochen die Aufmerksamkeit am Forex Markt auf sich ziehen. Zwar gibt ein kein Szenario, bei dem ein Austritt der Griechen aus der Währungsunion diese zu Fall bringen müsste. Schon allein die Sorge vor möglichen Ansteckungsgefahren wird die Märkte aber in Bewegung halten. Besondere Aufmerksamkeit dürfte in diesem Zusammenhang die Entwicklung der Renditen spanischer und italienischer Staatsanleihen erfahren.
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