Forex: Starke US-Konjunktur setzt Euro unter Druck
Der Euro gerät im Forex Handel wieder stärker unter Druck. Nach positiven Äußerungen der US-Notenbank Federal Reserve gab die Gemeinschaftswährung am Mittwoch auf bis zu 1,3011 $ nach. In den kommenden Tagen muss der Euro in einem insgesamt optimistischen Marktumfeld damit die psychologisch wichtige Marke von 1,30 $ behaupten. Die Erleichterung der Märkte über den vollzogenen griechischen Schuldenschnitt brachte keinen Schwung.
Der Euro eröffnete bei 1,3069 $, nachdem er im späten Handel des Vortages bei 1,3082 $ geschlossen hatte. Die Handelsspanne war relativ groß: das Tageshoch lag bei 1,3090 $, das Tagestief bei 1,3011 $. Am späten Mittwochabend notierte der Kurs bei 1,3031 $. Der Anlauf auf den Kursbereich von eins 1,34-1,38 $ ist damit zunächst Vergangenheit. Dies hatte sich bereits mit dem unterschreiten der Unterstützung bei 1,32 $ angedeutet. Im Bereich von 1,30 $ befinden sich weitere frühere Wendepunkte des Marktes.
Forex Analysten sehen Italien und Spanien positiv
Die US-Notenbank hat am Dienstagabend ein Statement zur Entwicklung der US Konjunktur abgegeben. Sie äußerte sie sich vergleichsweise positiv. Nach Ansicht der Fed hat sich vor allem die Lage am amerikanischen Arbeitsmarkt spürbar gebessert. Der US Arbeitsmarkt gilt als Nadelöhr für geld- und fiskalpolitische Stimulationsmaßnahmen. 70 % der US-Wirtschaft entfallen auf den privaten Konsum, der sehr viel weniger von automatischen Stabilisatoren gestützt wird als es zum Beispiel in Deutschland der Fall ist.
Die Notenbank hat am Dienstag keine weiteren Hinweise zu geplanten Anleihekäufen gegeben. Forex Analysten interpretierten die Aussagen allerdings so, dass sich die Notenbanker um Ben Bernanke eine Hintertür offen lassen. Sie wollen die Anleihebestände der Zentralbank regelmäßig überprüfen und bei Bedarf anpassen. In der Einschätzung der Marktteilnehmer überwog allerdings, dass weitere geldpolitische Maßnahmen zunächst in den Hintergrund rücken. Das stärkte den Greenback.
Norwegens Notenbank überrascht
Eine Eskalation der Euro-Schuldenkrise scheint die überwiegende Mehrheit der Marktteilnehmer derzeit nicht zu erwarten. Forex Analysten verweisen auf die deutlich gesunkenen Renditen italienischer und spanischer Staatsanleihen und die in beiden Ländern erfolgten Regierungswechsel. Auch sei es nicht zu Turbulenzen gekommen, nachdem aus Spanien verlautet wurde, dass die Defizitziele nicht eingehalten werden. Weder für Spanien noch für Italien wird offenbar mit einem zweiten Griechenland gerechnet.
Überraschend nahm der Forex Markt die Zinssenkung der norwegischen Notenbank auf, die den Leitzins für Norwegen von 1,75 % auf 1,5 % senkte. Die norwegische Krone geriet im Devisenhandel deutlich unter Druck. Fast alle Forex Analysten waren von konstanten Zinsen ausgegangen. Damit hat die norwegische Zentralbank eines ihrer Ziele bereits erreicht. Die norwegische Krone gilt seit dem Ausbruch der Euro-Schuldenkrise als sicherer Hafen und belastet durch ihre Aufwertung die Wirtschaft.
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