Forex: EUR/USD legt zu – Sorge um die Euro-Konjunktur
Der Euro konnte am Donnerstag im Forex Handel deutlich zulegen. Im späten Handel notierte die Gemeinschaftswährung bei 1,3379 $. Der Tiefstkurs hatte bei 1,3249 $ gelegen. Das Marktgeschehen wurde vor allem von wachsenden Sorgen um die Konjunktur in der Eurozone, die Frage nach einem möglichen zweiten Griechenland und Streitigkeiten auf politischer Ebene über den europäischen Stabilitätsmechanismus (ESM) geprägt.
Die EU-Kommission hat am Donnerstag eine aktualisierte Konjunkturprognose vorgelegt. Demnach wird die Wirtschaftsleistung in den 17 Mitgliedsländern der Währungsunion in diesem Jahr um 0,3 % schrumpfen. Im Herbst hatte die EU-Kommission noch ein Wachstum von 0,5 % prognostiziert. Vor allem die stark von Sparprogrammen und Schuldenkrise gebeutelten Volkswirtschaften Südeuropas drücken auf die Entwicklung der Eurozone. Die griechische Wirtschaft wird der neuen Prognose zufolge in diesem Jahr um 4,4 % schrumpfen. Im vergangenen Jahr war das BIP in Hellas bereits um 6,8 % zurückgegangen.
Forex Analysten sorgen sich um Portugal
Auch wenn noch nicht alle Details geklärt sind, rechnen Forex Analysten damit, dass das zweite Rettungspaket für Griechenland im Volumen von 130 Milliarden € weitgehend wie geplant umgesetzt werden kann. Größeren Anlass zur Sorge gibt Portugal. Laut der Konjunkturstudie der EU-Kommission wird die portugiesische Wirtschaftsleistung in diesem Jahr um 3,3 % schrumpfen. Im letzten Jahr war ein Rückgang des BIP um 1,5 % verzeichnet worden.
Deutlich besser sieht es in Irland aus. Dort rechnet die EU-Kommission mit einem Zuwachs der Wirtschaftsleistung um 0,5 %. Auch das hat Forex Analysten nicht überrascht. Irland galt von Anfang an als aussichtsreichster Kandidat für eine erfolgreiche Bewältigung der Finanz- und Schuldenkrise ohne zweite Intervention der internationalen Geldgeber. Die irische Regierung hatte sehr harte Sparprogramme konsequent durchgesetzt.
In Italien und Spanien kann hingegen von Entspannung noch keine Rede sein. Die EU-Kommission rechnet für Italien mit einem Rückgang des BIP um 1,3 % in diesem Jahr. Letztes Jahr hatte es noch ein minimales Wachstum von 0,2 % gegeben. Eine tatsächliche Erholung nach dem Einbruch während der Finanz- und Wirtschaftskrise in den Jahren 2008 und 2009 hat in der drittgrößten Volkswirtschaft der Eurozone allerdings nicht stattgefunden. Für Spanien prognostiziert Brüssel einen Rückgang um 1,0 %.
Forex: ifo-index hebt die Stimmung
Das Wachstum der deutschen Wirtschaft wird sich der Konjunkturprognose zufolge von 3,0 % im letzten Jahr nur noch 0,6 % in diesem Jahr abschwächen. Die Bundesregierung ist moderat optimistischer. Sie rechnet mit 0,7 % Wachstum in diesem Jahr und 1,6 % im nächsten Jahr. Für gute Laune am Devisenmarkt sorgte am Donnerstag der ifo-Index für Deutschland.
Der Index legte zum vierten Mal in Folge zum kletterte von 108,3 auf 109,6 Punkte. Das ist der höchste Stand seit Juli 2011. Laut ifo-Chef Hans-Werner Sinn resultiert der Optimismus der deutschen Unternehmen vor allem aus der starken Binnenkonjunktur.
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