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Forex: CHF wertet ab, EUR/USD bei 1,45 am Scheideweg

17 August 2011 0 Kommentare

Die laufende Handelswoche zeigt sich nicht nur an den Aktienmärkten, sondern auch am Forex Markt deutlich ruhiger als zuletzt. Der Schweizer Franken wertete deutlich ab: Am Mittwochabend notierte der EUR/CHF bei 1,1406, nachdem im Zuge der Turbulenzen der zurückliegenden Wochen zeitweise die Parität getestet worden war.

Dabei hatte die Schweizer Notenbank (SNB) am Morgen bekanntgegeben, zunächst auf eine Bindung des Franken an den Euro zu verzichten. Ein solcher Schritt stand im Raum und wurde von vielen Marktteilnehmern auch erwartet, nachdem der CHF im Zuge der weltweiten Krisenangst massiv aufgewertet hatte und zur Bedrohung für die eidgenössische Volkswirtschaft wurde.

Die Möglichkeit einer EUR/CHF-Bindung per fixem Umtauschkurs oder einer vorgegebenen Spanne hat sich die SNB zwar explizit offengehalten. Zunächst beschränkt sie sich aber auf die Ausweitung der Liquidität auf dem Schweizer Geldmarkt. Die Sichtguthaben der Geschäftsbanken bei der Zentralbank sollen umgehend von 120 auf 200 Mrd. Franken steigen.

Forex Analysten erwarten kein Ende der Euro-Krise

Im Tagesverlauf hatte der Euro die Marke von 1,45 US-Dollar zwischenzeitlich übersprungen. Im weiteren Verlauf der Handelssitzung rutschte der Kurs jedoch wieder unter 1,45. Am Mittwochabend notierte der EUR/USD bei 1,4437.

Am Dienstag hatte das Statistische Bundesamt Daten zur deutschen Konjunktur im zweiten Quartal vorgelegt. Das Wachstum auf Vorquartalsbasis fiel mit 0,1 Prozent deutlich niedriger aus als von Analysten erwartet. Am Forex Markt war im Konsens eine Zunahme des BIP um 0,5 Prozent erwartet worden. Die Spanne der Prognosen reichte von 0,2 bis 0,8 Prozent.

Als Grund für die deutliche Abkühlung der Konjunktur nannten die Statistiker eine schwache Entwicklung bei privaten Konsum, Bauinvestitionen und Außenhandel. Das Wachstum im ersten Quartal wurde von 1,5 auf 1,3 Prozent nach unten revidiert. Für das Gesamtjahr rechnen nun nur noch sehr wenige Volkswirte mit einem Wachstum jenseits der Marke von drei Prozent.

Leitzinssenkung könnte Euro im Forex Handel unter Druck setzen

Eine Abschwächung der deutschen Konjunktur eröffnet der Zentralbank auf Sicht die Möglichkeit, den Ausstieg aus der lockeren Geldpolitik rückgängig zu machen. Auch in Frankreich und Italien verläuft die Wirtschaftsentwicklung schleppend – in der Euro-Peripherie ohnehin.

Nicht zuletzt weil auch die Inflationsrate im Juli rückläufig war wird am Geldmarkt gemessen an der EONIA-Swapkurve mit einer Zinssenkung im Winter gerechnet. Da die Zinsdifferenz zum Dollar derzeit vergleichsweise groß ist, könnte die Erwartung einer anstehenden Zinssenkung den Euro in den kommenden Wochen unter Druck setzen.

Von politischer Seite sind kaum stützende Maßnahmen zu erwarten. Forex Analysten berichten, dass die Märkte das Vertrauen in die nationalen Regierungen und die EU zunehmend verlieren. Nachhaltiges Vertrauen könne sich erst wieder einstellen, wenn die Maßnahmen zur Haushaltskonsolidierung in den einzelnen Euro-Mitgliedstaaten erfolgreich umgesetzt würden.

 

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