Devisenmarkt: Carry-Trades nun in Dollar?
Der US-Dollar könnte den japanischen Yen als die Standardwährung für Carry-Trades ablösen. Erstmals seit 1993 sanken die Zinsen für dreimonatige Geldleihen am Interbankenmarkt in den USA unter das Niveau in Japan. Es ist deshalb günstiger, Kredite im Dollar aufzunehmen als im Yen. Dies ist das Ziel bei Carry-Trades: Kredite werden in einer Währung mit niedrigen Zinsen aufgenommen und in einem höher verzinsten Währungsraum angelegt.
Der Yen markierte jüngst den höchsten Stand gegenüber dem Greenback seit Februar: Am Mittwoch notierte er bei 89,52. Gegenüber dem Euro hingegen befindet sich die japanische Währung seit Monaten in einem Seitwärtstrend. Das Währungspaar Dollar/Yen nähert sich dem Dezember-Hoch bei 87,83. Sollte dieses unterschritten werden – es wäre das erste Mal seit 1995 – könnte der Dollar weiter unter Druck geraten.
Die Abwertung des Dollar, die nicht nur gegenüber dem Yen, sondern auch gegenüber anderen Währungen, seit der wieder gestiegenen Risikotoleranz an den Finanzmärkten fortschreitet, wird von Analysten als Hinweis darauf interpretiert, dass der Greenback seine Funktion als Leitwährung der Welt einbüßen könnte.
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