Forex: EUR/USD unterbricht Höhenflug
Der Euro hat gegenüber dem US-Dollar in den vergangenen Tagen mehr als 300 Pips verloren. Zuvor war der Kurs aus seinem seit Ende Juli bestehenden Aufwärtstrend nach oben ausgebrochen. Dieser Ausbruch wurde nun korrigiert – der Kurs befindet sich wieder in seinem nach wie vor intakten Aufwärtstrend.
Nach Kursen von zwischenzeitlich über 1,38 notierte der EUR/USD im Forex Handel des späten Freitagnachmittags bei unter 1,35. Mittelfristig könnte nach der Korrektur die Chance auf Kurse jenseits von 1,40 aber wieder steigen: Der nun wieder aktivierte Aufwärtstrend könnte durch den Ausbruch und die umgehend erfolgte Korrektur an Relevanz gewinnen. Vor einigen Wochen war der Kurs nach unten ausgebrochen und hatte ähnlich schnell wieder in den alten Trend zurückgefunden.
Forex Analysten halten Kurse bei 1,40 mittelfristig für möglich
Der starke Impuls nach oben dürfte dem Überwinden eines Kreuzwiderstandes geschuldet sein. Neben der oberen Trendkanallinie verläuft bei einem Kursniveau von knapp über 1,36 auch ein horizontaler Widerstand vom Beginn des Jahres. Dieser wurde nun ebenso wie die obere Begrenzung des Trendkanals wieder unterschritten, womit der Ausbruch vorerst als gescheitert angesehen werden kann. Das zwischenzeitlich erreichte Hoch bei 1,38 fungiert nun als zusätzlicher Widerstand auf dem Weg zur psychologisch und fundamental wichtigen Marke von 1,40.
Die weiter Kursdynamik wird auch von fundamentalen Entwicklungen abhängen. Am Donnerstag wurde der Euro von unerwartet niedrigen Inflationsraten in der Währungsunion unter Druck gesetzt. Die Teuerungsrate im Oktober war auf 0,70 Prozent und damit den niedrigsten Stand seit November 2009 gefallen. Forex Analysten hatten im Konsens eine Inflationsrate von 1,10 Prozent erwartet. Die Kerninflationsrate sank auf 0,80 Prozent.
Niedrige Inflation setzt Euro unter Druck
Die meisten Analysten rechnen nicht mit weiter sinkenden Inflationsraten und halten auch eine deflationäre Entwicklung für sehr unwahrscheinlich. Einige Akteure sehen in den niedrigen Teuerungsraten Anzeichen für strukturelle Veränderungen in den Euro-Krisenländern, die durch sinkende Lohnstückkosten ihre Wettbewerbsfähigkeit steigerten. Diese Auffassung wurde unter anderem durch die Commerzbank vertreten.
Unklar ist, ob die EZB eine weitere Leitzinssenkung vornehmen wird. Diese Forderung wird vor dem Hintergrund sinkender Inflationsraten zunehmend häufiger gestellt, erscheint aber hinsichtlich der Erfahrungen mit den letzten Zinssenkungen nicht als zwingend notwendige logische Konsequenz: Dass weitere geldpolitische Lockerungen positive Wirkungen auf die Konjunktur entfalten könnten gilt als nahezu ausgeschlossen. Das niedrige Zinsniveau setzt dem Finanzsektor mittlerweile immer stärker zu: Viele Geschäftsfelder des klassischen Bankgeschäfts sind nicht mehr rentabel.
Man muss sich mal überlegen, dass so Länder wie Italien und Griechenland Europa runterziehen.. Die haben gerade mal den BIP von Hessen und Hessen interessiert in Europa niemanden
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