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Momentum

Das Konzept des Momentums wird von sehr vielen Tradern angewandt. Eine aus ihm abgeleitete Form ist der Relative-Stärke-Index, der bereits vorgestellt wurde. Das Grundprinzip des Momentum ist der Vergleich des Marktniveaus mit dem Niveau eines früheren Zeitpunkts. Die simpelste Momentum-Anwendung wäre demnach, den heutigen Kurs mit dem vor X Tagen zu vergleichen, in dem der aktuelle Kurs durch den früheren dividiert wird.

In der Praxis werden eher kürzere gleitende Durchschnitte mit längeren gleitenden Durchschnitten verglichen. Dabei kommt ein Oszillator heraus, der sich um eine Linie herumbewegt: Je größer die Abweichung zwischen heutigem Kurs und früherem Kurs ist, desto weiter entfernt sich der Momentum-Wert von seiner Basislinie.
Zwei Ereignisse werden für gewöhnlich als Handelssignal interpretiert: Zum einen ein Durchkreuzen der Nulllinie durch das Momentum, zum anderen das Erreichen von Extremzonen. Diese Extremzonen gelten als Überkauft- bzw. Überverkauft-Bereiche. Spätestens bei diesen Extremzonen allerdings zeigt sich eine grundlegende Problematik: Es kann ausschließlich auf der Grundlage historischer Erkenntnisse gesagt werden, auf welchem Momentum-Niveau die Wahrscheinlichkeit einer Gegenbewegung signifikant ansteigt.

Das Momentum wird in der Regel mit einem Filter aus den trendfolgenden Indikatoren verwendet. Dies gilt insbesondere für die Extremzonen, die einen antizyklischen Charakter aufweisen. Befindet sich ein Markt in einem intakten Aufwärtstrend, ist es vollkommen normal, dass sich das Momentum innerhalb einer Extremzone befindet. Es wäre fatal, dann eine Shortposition einzugehen, weil dies bedeuten würde, gegen den vorherrschenden Trend zu handeln. Extremwerte sind nur in Seitwärtsphasen hilfreich. In allen anderen Marktkonstellationen lässt sich das Verweilen des Momentums innerhalb seiner Extremphasen durch die Existenz des vorherrschenden Trends erklären und liefert damit keinerlei Hinweise auf eine bevorstehende Richtungsänderung. Als Filter dient in vielen Handelssystemen der ADX.

Die Kombination aus einer trendfolgenden und einer oszillatorischen Komponente kann die Grundlage eines komplexeren und hochprofitablen Trading-Systems sein. Die in Trendrichtung verlaufenden Signale des Momentums werden dann nur berücksichtigt, wenn der ADX (oder ein anderer geeigneter Trendfolgeindikator) auch die Existenz eines ausreichend starken Trends anzeigt. Antizyklische Signale des Momentums (also die benannten Extremzonen) werden nur dann berücksichtigt, wenn sich das Verweilen des Indikators im Extrembereich nicht mehr durch den vorherrschenden Markttrend erklären lässt.

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