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Geldmengenentwicklung

Die Entwicklung der Geldmenge in einem Währungsraum spielt für Forex-Analysten eine große Rolle. Der Geldmengenentwicklung wird nachgesagt, Hinweise auf die künftige Inflationsentwicklung geben zu können. Was ist eigentlich die „Geldmenge“? Die Geldmenge ist das in einer Volkswirtschaft zur Verfügung stehende Geld – nicht mehr und nicht weniger. Die Europäische Zentralbank definiert drei verschiedene Geldmengen: M1, M2 und M3.

In der Geldmenge M1 werden jederzeit fällige Einlagen von Haushalten, Unternehmen und Körperschaften des öffentlichen Rechts (also allen Wirtschaftsakteuren mit Ausnahme de Banken) sowie die gesamte im Umlauf befindliche Bargeldmenge zusammengefasst. In M2 ist M1 enthalten. Zusätzlich zählen zur Geldmenge M2 Bankeinlagen mit festgelegten Laufzeiten von maximal zwei Jahren sowie Einlagen mit einer Kündigungsfrist von drei Monaten. Die Geldmenge M3 schließlich versteht sich als die Summe der Geldmenge M2 plus allen Anteilen an Geldmarktfonds, Verbindlichkeiten aus Wertpapierpensionsgeschäften und Bankschuldverschreibungen mit maximal zwei Jahren Laufzeit. Die Geldmenge M3 ist der wichtigste rein monetäre Indikator. Im Januar 2009 belief sich die Geldmenge im Euroraum der EZB zufolge auf knapp 9,4 Billionen Euro.

Der Hintergrund bei der Analyse der Geldmengenentwicklung ist einfach und beruht auf der so genannten Quantitätsgleichung, die besagt, dass sich Geld- und Gütermenge in einer Volkswirtschaft gegenüberstehen und dass eine einseitige Ausweitung der Geldmenge zu Inflation führt. Eine sehr stark ansteigende Geldmenge würde demnach einen Anstieg der Teuerungsrate indizieren. Die Geldmenge als Indikator für die Entwicklung des Preisniveaus einer Volkswirtschaft steht jedoch in der Kritik. Heute wird mehr Wert auf die gemessene Teuerung gelegt. Die US-Notenbank Federal Reserve hat vor einigen Jahren die Veröffentlichung der Geldmenge eingestellt. Dennoch sehen viele fundamentale Analysten die Geldmengenentwicklung als wichtigen Indikator für die Entwicklung am Devisenmarkt an. Dies ist unumstritten plausibel, wenn es darum geht, Ungleichgewichte in der Geldmengenentwicklung verschiedener Währungsräume zu erkennen. Diese könnten auf groß angelegte Aktionen der Notenbanken oder auf andere gravierende Ursachen zurückzuführen sein und durchaus eine signifikante Prognosetauglichkeit besitzen.

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