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Forex: Weidmann sieht EZB noch nicht am Ende ihrer Möglichkeiten

9 Dezember 2013 0 Kommentare

Bundesbank-Präsident Jens Weidmann sieht die EZB noch nicht am Ende ihrer geldpolitischen Möglichkeiten, möchte aber keine Details zu denkbaren Optionen nennen. Die Konjunktur in der Eurozone scheint ebenso wie jene in Japan wieder unter Druck zu geraten. Griechenland rutscht derweil in die Deflation.

Weidmann ließ in einem Interview mit einer italienischen Tageszeitung verlauten, die EZB sei auch auf deutlich zurückgehende Inflationsraten vorbereitet und verfüge für dieses Szenario über geeignete Instrumente. Details nannte der Bundesbankchef allerdings nicht – mit dem Hinweis, er wolle keine Spekulationen über die künftigen geldpolitischen Maßnahmen der Notenbank schüren.

Negative Leitzinssätze vom Tisch

In der vergangenen Woche hatte EZB-Präsident Mario Draghi im Rahmen der Sitzung des EZB-Rats geäußert: „Wir sind bereit und in der Lage zu handeln, aber wir haben noch kein spezielles Instrument identifiziert“. Zuvor war im Umfeld der EZB über einen negativen Einlagezinssatz für Geschäftsbanken spekuliert worden. Diese Option scheint jedoch nun vom Tisch. Erstens wurde sie nicht weiter verfolgt, zweitens liegen wenig erfolgversprechende Erfahrungen aus Dänemark zu diesem Instrument vor.

Da der Leitzins bereits auf 0,25 Prozent gesenkt wurde und eine weitere Absenkung auf 0,00 Prozent bestenfalls psychologische und sicher keine realwirtschaftlichen Impulse bieten könnte reduziert sich der verbliebene Handlungsspielraum auf Offenmarktoperationen, sprich: Den Kauf von Anleihen mit gedrucktem Geld. Solche Maßnahmen sind allerdings rechtlich umstritten. Zudem sind auch die Renditen von Staatsanleihen bereits sehr niedrig. Möglich wäre allerdings auch ein zweites Liquiditätsprogramm für den Bankensektor, da die „dicke Bertha“ Ende des nächsten Jahres ausläuft.

Weiterhin widersprüchliche Konjunktursignale

Die Weltkonjunktur liefert weiterhin unterschiedliche, aber zunehmend negative Signale. Die überraschend guten Daten vom US-Arbeitsmarkt könnten auf einen Einmaleffekt zurückzuführen sein. Das durch „Abenomics“ entfachte Strohfeuer in Japan scheint bereits wieder zu erlöschen: Die Konjunktur in der drittgrößten Volkswirtschaft der Welt kühlt sich zunehmend ab.

Auch in Deutschland ist der u.a. von der Bundesbank prophezeite Aufschwung nicht in Sicht. Sinkende Produktionszahlen im verarbeitenden Gewerbe und rückläufige Auftragseingänge im Maschinenbau sprechen eine andere Sprache als die überwiegend positiv interpretierten Stimmungsindikatoren.

Auch in Griechenland spricht die Politik eine andere Sprache als die wirtschaftliche Realität. Das Parlament in Athen rechnet für das kommende Jahr mit einer um 0,60 Prozent wachsenden Wirtschaftsleistung. Das Land befindet sich jedoch in der härtesten Deflation seit Beginn der Aufzeichnungen: Im November sanken die Preise gegenüber dem Vorjahr um 3,00 Prozent.

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