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Forex: Kritik an EZB-Leitzinssenkung – EUR/USD gibt ab

10 November 2013 0 Kommentare

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat den Leitzins für die Eurozone auf 0,25 Prozent gesenkt. Die Reaktionen darauf: Die Aktienmärkte gaben anfängliche Gewinne rasch wieder ab, der Euro stand im Forex Markt moderat unter Druck. Die lauteste Kritik an der Zinssenkung kommt von den mächtigen Interessenverbänden von Banken, Versicherungen und der Wirtschaft.

EZB-Präsident Mario Draghi machte keinen Hehl daraus, dass die Entscheidung für eine Zinssenkung intern umstritten war. Die knappe Mehrheit der Fürsprecher hat sich vor allem aufgrund der rückläufigen Inflationsraten für die weitere geldpolitische Lockerung entschlossen. Die EZB erwartet eigenen Angaben nach zwar keine Deflation, rechnet aber für einen längeren Zeitraum mit niedrigen Teuerungsraten – was implizit schwache Konjunkturerwartungen einschließt.

Forex Analysten rechnen nicht mit positiver Wirkung

Dass die neuerliche Leitzinssenkung zu positiven Konjunktureffekten führt darf bezweifelt werden: Schon die letzten Zinssenkungen konnten diese Hoffnung nicht erfüllen. Da das Zinsniveau bereits sehr niedrig ist wären die potenziellen Effekte ohnehin gering. Ein zu hohes Zinsniveau wird seit Jahren von Unternehmen nicht mehr als Investitionshemmnis vorgebracht und auch Konsumenten dürften ihre Entscheidungen stärker von anderen Faktoren als dem Zinsniveau abhängig machen.

Die EZB musste sehr lautstarke Kritik aus Deutschland hinnehmen. Der Bundesverband deutscher Banken warnte vor Spekulationsblasen“ durch das billige Geld. Das ist ein Hinweis darauf, dass (deutsche) Banken sich auf dem aktuellen Zinsniveau nicht mehr nur als Profiteure des Expansionskurses sehen. Ähnlich negativ äußerte sich der Gesamtverband deutscher Versicherer (GDV), der die Zinssenkung als falsches Signal für Sparer kritisierte, die für ihr Alter vorsorgten. Kritische Stimmen verlauteten auch aus der Realwirtschaft: Der DIHK rügte, dass das billige Zentralbankgeld zu einer verringerten Reformbereitschaft in Europa führen könne.

Die Märkte feiern nur kurz

Die EZB machte am Donnerstag deutlich, dass sie bereits weitere Zinssenkungen ins Auge gefasst habe. Die Notenbank hat ihr wichtigsten Pulver mittlerweile aber verschossen: Mit einer weiteren kleinen Zinssenkung ließen sich nervöse Aktienmärkte bei neuerlichen Turbulenzen wohl kaum beruhigen. Interventionen müssten fortan stärker im Stil der „dicken Bertha“ umgesetzt werden.

Schon diesmal entfaltete die – im Konsens nicht erwartete – Zinssenkung an den Märkten weitaus geringere Wirkung als die vorangegangenen Zinsschritte. Die Aktienmärkte zogen kurz an, gaben ihre Gewinne bis zum Wochenschluss aber wieder weitgehend ab. Der EUR/USD gab allerdings deutlich von 1,3510 auf zwischenzeitlich 1,3330 ab und notierte zum Wochenschluss bei 1,3370. Der Rückgang ist durch die nun mehr als halbierte Zinsdifferenz zu den USA leicht zu erklären.

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