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Forex: Harte Konjunkturdaten vs. Stimmungsindikatoren

16 Oktober 2013 0 Kommentare

Die positive Grundstimmung an den Aktienmärkten darf nicht darüber hinwegtäuschen: Die Sorgen vor einer anhaltenden konjunkturellen Schwäche oder gar einer weltweiten Rezession wachsen. Auffällig ist die zunehmende Diskrepanz zwischen harten Konjunkturdaten- und Prognosen einerseits und Stimmungsindikatoren andererseits.

Der ZEW-Index ist auf dem höchsten Stand seit dreieinhalb Jahren. Die Verbraucher in Deutschland sind laut GfK-Konsumklimaindex in Kauflaune wie seit 2007 nicht mehr. Für den ZEW-Index werden Finanzexperten, für den GfK-Index Konsumenten befragt. Die Ergebnisse der Umfragen stehen im Widerspruch zu gemessenen Konjunkturdaten und tatsächlichen Prognosen.

Umfragewerte zu positiv?

So sanken die Auftragseingänge in der Industrie im August, während im Konsens ein Anstieg erwartet worden war. Die deutschen Exporteure sind von ihren positiven Erwartungen abgerückt und erwarten für das Gesamtjahr eine „schwarze Null“. Die chinesische Industrie scheint im Herbst sogar zu schrumpfen.

Besonders deutlich wird die schwierige Lage anhand des für Donnerstag erwarteten Herbstgutachtens der Wirtschaftsweisen. Die Ökonomen haben ihre Wachstumsprognose für 2013 laut vorab in den Medien zitierten Informationen auf 0,40 Prozent gesenkt. Im Frühjahrsgutachten war noch eine Zunahme des BIP um 0,80 Prozent prognostiziert worden. Auch für das kommende Jahr wurde die Prognose demnach – zunächst – leicht von 1,90 auf 1,80 Prozent gesenkt.

Belastung durch Sparprogramme und Schwellenländer

Es gibt mehrere Argumente dafür, dass eine längere Rezession ansteht. Erstens führen Sparprogramme in Europa und auch anderen Teilen der Welt zu einem Rückgang der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage, die sich auch im Außenhandel, niederschlägt. Zweitens stehen die Schwellenländer zunehmend unter Druck, weil Kapitalabflüsse und auch zunehmend politische Unsicherheiten das Wachstum gefährden.

Drittens können weder Geld- noch Fiskapolitik gegensteuern: Der Fiskalpolitik fehlen für Maßnahmen die Spielräume. Die Zentralbanken haben die Märkte bereits mit so viel Liquidität geflutet, dass weitere Liquidität keinen zusätzlichen konjunkturellen Effekt mehr haben kann. Ganz im Gegenteil: Es zeichnet sich ab, dass die expansive Geldpolitik geradezu zwanghaft beibehalten werden muss, um gravierende Verwerfungen zu verhindern.

Die politische Debatte um den US-Haushaltsstreit dauerte am frühen Mittwochabend noch an. Zwar rechnen die Märkte nicht mit einem Kollaps und gehen zumindest von einer kurzfristigen Übergangsregelung aus. Das Debakel zwischen Republikanern und Demokraten zeigt aber auch, dass die Weltwirtschaft in einer neuen globalen Rezession wenig politischen Rückenwind erwarten könnte. Schließlich sind Programme wie derzeit in Japan verfolgt in Europa und den USA kaum denkbar.

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