Forex: Märkte nach „Bernanke-Schock“ auf Talfahrt
Der Euro hat in einem schwachen Finanzmarktumfeld deutliche Verluste erlitten. In der abgelaufenen Handelswoche rutschte der EUR/USD-Wechselkurs von seinem Höchststand bei 1,34 auf 1,3123 zum Wochenschluss. Der Forex Markt stand ebenso wie Aktien- und Rentenmärkte unter dem Eindruck wachsender Sorgen vor einem Ende des expansiven Kurses der US-Notenbank.
Am Mittwoch hatte US-Notenbankchef Ben Bernanke angekündigt, die Politik des billigen Geldes auslaufen zu lassen, sollte sich die Konjunktur in den USA nachhaltig stabilisieren. Die maßgebliche Kennziffer dafür ist der Arbeitsmarkt. Treffen die die bezüglichen Prognosen der Notenbank zu, werden die Anleihekäufe in der Mitte des kommenden Jahres enden.
Forex Analysten: Paradoxon der Droge Liquidität
Die Anleihekäufe sind ein ganz wesentlicher Teil der geldpolitischen Strategie der Federal Reserve Bank. Pro Monat pumpt die Notenbank über das Programm 85 Mrd. US-Dollar Liquidität in die Märkte. Zusätzlich liegt der Leitzins nahe null Prozent. Die US-Wirtschaft hatte zuletzt widersprüchliche konjunkturelle Signale gesendet. Die „Fed“ rechnet mit einer Belebung im weiteren Jahresverlauf und könnte deshalb die Programme schon in diesem Jahr schrittweise herunterfahren – ein abrupter Ausstieg gilt als sehr unwahrscheinlich.
Forex Analysten stellen eine paradoxe Haltung der Märkte fest. In den letzten Tagen sanken die Aktienkurse, wenn Konjunkturdaten besser ausfielen als vom Markt erwartet: Das Ende des billigen Geldes wird offenbar stärker gefürchtet als schlechte Geschäfte der Unternehmen. Eine geldpolitische Umkehr der USA könnte in den kommenden Jahren auch zu Problemen in diversen Schwellenländern führen und deren Währungen belasten.
Forex Markt nimmt Schwellenländer ins Visier
Viele Schwellenländer verzeichneten in den vergangenen Jahren erhebliche Mittelzuflüsse, wodurch ihre Währungen eine Aufwertung erfuhren. Einige Länder, darunter Brasilien und Russland, profitierten auf indirektem Wege über steigende Rohstoffpreise zweifach von der Politik des billigen Geldes: Geldschwemme und niedrige Opportunitätskosten waren maßgebliche Triebkräfte der zunehmend einknickenden Rohstoffhausse.
Die Währungen der Schwellenländern stehen womöglich vor einer lang anhaltenden Baisse. Das Wachstum in vielen Regionen fällt deutlich hinter die Raten der vergangenen Jahre zurück. Gleichzeitig scheinen politische Risiken zu wachsen, wie derzeit in der Türkei und Brasilien zu beobachten ist. Kapitalabflüsse könnten der Zeit der niedrigen Kreditzinsen in den Emerging Marktes ein jähes Ende bereiten, einbrechende Aktienmärkte und wachsende Bonitätssorgen die Kapitalabflüsse noch verstärken.
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