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Forex: Lösen die Notenbanken Entzugserscheinungen aus?

14 Juni 2013 0 Kommentare

Die Finanzmärkte bereiten sich auf eine allmähliche Kehrtwende in der Zinspolitik vor. Die Federal Reserve Bank lässt immer deutlicher durchblicken dass sie nicht ewig an der Politik des billigen Geldes festhalten will und kann. Auch in Europa wächst aus der Sicht der Märkte das Risiko eines Liquiditätsentzugs – nicht erst, seit das Bundesverfassungsgericht kritische Fragen zur Euro-Rettung stellt.

Die Kurse an den Anleihemärkten geben nach, was im Umkehrschluss steigende Zinsen bedeutet. Gleichzeitig stehen die Aktienmärkte unter Druck: Der deutsche Leitindex DAX rutschte im Wochenverlauf zwischenzeitlich unter die psychologisch und charttechnisch bedeutende Marke von 8.000 Punkten. Die expansive Geldpolitik war nach Auffassung vieler Analysten maßgeblich an der Hausse beteiligt. Zwar sind die Bewertungen gemessen an den einschlägigen fundamentalen Kennzahlen nicht überhöht. Die schwache Weltkonjunktur bietet dennoch kein geeignetes Umfeld für steigende Kurse, so dass niedrige Opportunitätskosten und hohe Liquiditätsbestände als Ursache herangezogen werden.

Forex Analysten: Aktien-Hausse durch Liquidität

Vieles spricht allerdings für eine überzogene Reaktion der Märkte. Eine rasche geldpolitische Kehrtwende ist nicht in Sicht. Per Saldo könnten die wichtigsten Notenbanken der Welt ihre Lockerungsmaßnahmen im weiteren Jahresverlauf sogar noch ausweiten. Die US-Notenbank erwägt, ihr Anleiheankaufprogramm ab Herbst von 85 auf 70 oder 50 Mrd. $ monatlich zu reduzieren.

Demgegenüber steht die japanische Notenbank, die am Freitag weitere Maßnahmen zur Unterstützung der japanischen Wirtschaft und zur Bekämpfung der dort seit 15 Jahren herrschenden Deflation ankündigte. Der künftige Kurs der EZB ist noch nicht sicher abzusehen. Wahrscheinlich ist, dass bis in den Herbst hinein keine weiteren (größeren) Anstrengungen unternommen werden: Im September steht nicht nur die Bundestagswahl, sondern möglicherweise auch eine richtungweisende Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts an.

Der Grenznutzen der Geldpolitik

Möglicherweise nehmen die Märkte in ihrer zunächst nicht durch Fakten untermauerten Erwartung einer restriktiveren Geldpolitik eine andere Erkenntnis vorweg: Die Notenbanken sind mit ihrem Latein längst am Ende. Seit Jahren wurden allerorts die Zinsen gesenkt, Anleihen angekauft und Unmengen Liquidität in den Finanzsektor gepumpt.

Bislang haben die Maßnahmen kaum zu realwirtschaftlichen Impulsen geführt. Ausgerechnet in den durch die Krise besonders hart getroffenen Ländern Südeuropas scheint die Geldpolitik der EZB nicht zu wirken. Die Signale aus der US-Wirtschaft bleiben widersprüchlich, obgleich an den Immobilienmärkten wieder erste Anzeichen einer beginnenden Blasenbildung registriert werden.

Da auch die Spielräume der Fiskalpolitik begrenzt sind, dürften die kommenden Monate und Jahre zumindest in Europa von dem Ringen um strukturelle Reformen gekennzeichnet sein.

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