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Forex: Hellas-Wahl löst keine Probleme

18 Juni 2012 0 Kommentare

Der Ausgang der Parlamentswahlen in Griechenland hat am Forex Markt zum Wochenauftakt nur vorübergehend für Erleichterung gesorgt. Zwischenzeitlich legte der EUR/USD auf mehr als 1,27 zu. Am Abend notierte der Euro aber bereits wieder unter 1,26. Die anfängliche Euphorie angesichts der gesunkenen Wahrscheinlichkeit eines überstürzten Euro-Austritts Griechenlands wich bald der Gewissheit, dass die Krise des Euro dadurch in keinster Weise abgemildert wird.

Ein fast identisches Bild zeigte sich am Aktienmarkt. Die anfänglichen Kursgewinne in den Leitindizes wurden am Nachmittag weitgehend wieder eingebüßt. Forex Analysten zeigten sich von der Ernüchterung wenig überrascht. Griechenland sei schließlich nicht „über den Berg“, lautete die Einschätzung der meisten Bankenvolkswirte. Zunächst müsse eine neue Koalition gebildet werden. Diese kann gegenüber den europäischen Partnern auf zeitliche Erleichterungen bei den vereinbarten Sparprogrammen hoffen – die Krise der Hellenen wird das nicht entschärfen.

Devisenmarkt erwartet weiteren Schuldenschnitt

Bereits im Juli braucht Griechenland neue Hilfszahlungen, spätestens im August wäre das Land ohne neue Kredite formal bankrott. Forex Analysten verweisen darauf, dass schon relativ bald ein weiterer Schuldenschnitt im Umfang von 100 Mrd. Euro notwendig werden könnte. Anders als beim letzten „Haircut“ wären diesmal vor allem öffentliche Gläubiger davon betroffen, weil diese bereits 75 Prozent der griechischen Schulden halten.

Volkswirte erwarten sich vom EU-Gipfel Ende Juni keine wesentliche Änderung der Lage. In den kommenden Wochen könnte vielmehr Spanien in den Mittelpunkt des Interesses rücken. Die Renditen zehnjähriger spanischer Staatsanleihen stiegen am Montag auf 7,2 Prozent. Das ist das höchste Niveau seit der Einführung des Euro. Bereits die Marke von sechs Prozent gilt als kritisch und dauerhaft nicht tragfähig. Sollte sich die Tendenz am Bondmarkt fortsetzen, könnten schon sehr bald neue Hilfen für Spanien fällig sein.

Spanien und ESM: Eine Frage der Zeit

Spanien wäre ein ganz anderes Kaliber als Griechenland. Müsste das Land bis zum Jahr 2014 vollständig finanziert werden (Neuverschuldung, Umschuldung von Altschulden, Bankensektor) müssten dafür 300 bis 350 Mrd. Euro aufgebracht werden. Die verbliebenen Kapazitäten des EFSF reichen dazu nicht mehr aus. Ab Juli soll der ESM zur Verfügung stehen. Dessen Größe würde für Spanien ausreichen – wohl aber nicht für Italien. Die drittgrößte Volkswirtschaft der Eurozone steht ebenfalls unter Druck, die Renditen zehnjähriger Anleihen notierten zuletzt über sechs Prozent.

Fazit: Die Euro-Krise ist mitnichten gelöst und es ist auch keinesfalls das Schlimmste überstanden. Im Forex Handel sind in den nächsten Wochen starke Kursausschläge möglich, wenn sich im Hinblick auf Spanien neue Entwicklungen ankündigen sollten. Auch die EZB könnte – wahrscheinlich nach dem EU-Gipfel – wieder intervenieren und den Leitzins senken und/oder erneut Anleihen kaufen.

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