Forex: EUR/USD erholt sich nach Test von 1,30 leicht
Der Euro hat am Donnerstag im Forex Handel die psychologisch wichtige Marke von 1,30 $ getestet. Nach zunächst belastenden Nachrichten konnte er sich im weiteren Tagesverlauf aber wieder deutlich erholen. Am späten Abend notierte die Gemeinschaftswährung bei 1,3119 $.
Forex Analysten führten als Grund für die Kursrückgänge in der ersten Tageshälfte an, dass viele Anleger sich vor einem „Griechenland-Drama ohne Ende“ fürchteten. Noch immer ist unklar, ob das griechische Rettungspaket im Volumen von 130 Milliarden € von den Staats- und Regierungschefs der EU tatsächlich freigegeben wird. Bemängelt werden eine nicht ausreichende persönliche Verpflichtung der Parteichefs zur Umsetzung der Programme und Mängel bei der Umsetzung der beschlossenen Sparmaßnahmen. Ohne internationale Hilfen wäre Griechenland bereits im März formal zahlungsunfähig.
Forex Analysten: Euro Austritt kein Weltuntergang
Das griechische Drama bleibt auch diesmal dem bereits bekannten Drehbuch treu. Wieder einmal steht der Bankrott kurz bevor und wieder einmal mehren sich die Stimmen, die in einem Austritt Griechenlands das geringere Übel sehen. Viele Ökonomen empfehlen der Politik, ein Ende mit Schrecken einem Schrecken ohne Ende vorzuziehen. Griechenland entwickelt sich nach Ansicht vieler Fachleute zu einem Fass ohne Boden.
Die Troika musste feststellen, dass die Ziele zur Begrenzung der griechischen Staatsverschuldung wohl nicht eingehalten werden können. Beabsichtigt war, den Schuldenstand bis zum Jahr 2020 auf 120 % des Bruttoinlandsprodukts zu reduzieren. Nach aktuellem Stand wären es aber 129 %. Aktuell beläuft sich die griechische Gesamtstaatsverschuldung auf mehr als 160 % der jährlichen Wirtschaftsleistung.
Forex Analysten mutmaßen, dass sich die Szenariorechnungen in den kommenden Wochen und Monaten weiter negativ entwickeln werden und sehen darin Potenzial für belastende Nachrichten für den Euro. Wie Mittwoch bekannt wurde, ist die griechische Wirtschaftsleistung 2011 um 6,8 % geschrumpft. Die griechische Regierung war zuvor von einem Rückgang um 5,5 und die griechische Zentralbank von knapp 4 % ausgegangen. Die schärfer als erwartet verlaufende Rezession dürfte die Bemühungen um die Konsolidierung der öffentlichen Haushalte zusätzlich erschweren.
QE-3: Federal Reserve tritt auf die Bremse
Forex Analysten der französischen Großbank Societe General kommentierten die Marktsituation in einer „Atmosphäre des verschwindenden Vertrauens“. Sie sehen Europa an den Punkt heranrücken, an dem eine „Lehmanhafte“ Entscheidung getroffen werden muss. Der Zusammenbruch der US Investmentbank Lehman Brothers im September 2008 hatte wie auf Knopfdruck die schwerste Rezession der Nachkriegszeit ausgelöst.
Auch die US-Notenbank Federal Reserve belastete zeitweise den Euro. Aus den Protokollen der Fed entnahmen Forex Analysten, dass das längst von allen Marktteilnehmern erwartete dritte Programm der quantitativen Lockerung (QE3) nicht so umgesetzt werden könnte wie erwartet. Das Programm könnte später oder mit einem geringeren Volumen umgesetzt werden. Die Notenbank hatte sich diesbezüglich offenbar deutlich zurückhaltender geäußert als zuletzt. Die US Konjunktur hatte zuletzt wieder an Fahrt gewonnen.
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