Forex: EUR/USD gibt weiter nach – Märkte bleiben nervös
Der Euro steht am Devisenmarkt weiter unter Druck. Zum Wochenstart rutschte die Gemeinschaftswährung am Forex Markt unter die Marke von 1,3150 USD. Auch wenn sich der Kurs danach wieder in den Bereich von 1,3350 erholte, halten Forex Analysten weitere Kursverluste für möglich.
Das 8-Monats-Tief vom Montag führten Forex Analysten auf schlechte Nachrichten aus Griechenland zurück. Mit diesen rechnen zwar eigentlich alle Marktteilnehmer. Dennoch schürten die bekanntgegebenen Verzögerungen bei der Haushaltskonsolidierung die Sorge vor einer weiteren Zuspitzung der Euro-Krise. Athen hatte bekanntgegeben, dass die die Neuverschuldung in diesem Jahr deutlich höher ausfallen wird als geplant. Zudem wird die griechische Wirtschaft stärker schrumpfen als noch im Sommer angenommen.
Führt der Hellas-Showdown unter 1,30?
Noch besorgniserregender wurde jedoch die Prognose der Griechen im Hinblick auf die Spar- und Wachstumsziele für 2012 aufgenommen. Der griechische Finanzminister hatte die Ziele als „sehr ambitioniert“ bezeichnet. Forex Analysten werten das als Hinweis darauf, dass die Vorgaben der Troika dauerhaft nicht erfüllt werden können. Dann müssten die Vorgaben entweder gelockert oder ein neuer Kurs (z. B. Haircut) eingeschlagen werden.
Im Bereich von 1,29 bis 1,31 befindet sich eine signifikante Unterstützungszone, von der aus der Markt Ende 2010 und Anfang 2011 zweimal nach oben drehte. Forex Chartisten rechnen damit, dass die Marke nach unten zunächst absichert. Sollte der Kurs den Unterstützungsbereich unterschreiten, wäre das ein starkes Short-Signal. Das gilt selbstredend ganz besonders in Verbindung mit einer ansteigenden Volatilität.
Volatilität weiter hoch
Die Schwäche des Euro zum Wochenbeginn war auch auf überraschend gute US-Konjunkturdaten zurückzuführen. Der ISM-Index für das verarbeitende US-Gewerbe stieg auf 51,6 Punkte an. Forex Analysten hatten mit einem Rückgang auf 50,4 Punkte gerechnet. Im Vormonat hatte der ISM-Index 50,6 Punkte erreicht.
Das Marktumfeld bleibt insgesamt fragil. Die Aktienmärkte rauschten an den ersten beiden Tagen der Handelswoche deutlich nach unten. Der Deutsche Aktienindex notierte am Dienstagabend bei 5215 Punkten und damit 3,0 Prozent unter dem Niveau von Montag. Der Dow Jones drehte am Dienstag nach Verlusten noch deutlich ins Plus und schloss bei über 10.800 Punkten.
Die Kurse deutscher Bundesanleihen nehmen nach einem kurzen Rücksetzer wieder Anlauf auf neue Rekordhöhen. Die Rendite einer Bundesanleihe mit Fälligkeit im Juli 2021 lag am Dienstag wieder unter 1,7 Prozent. Die Märkte zweifeln trotz der Verabschiedung des EFSF nicht an der deutschen Zahlungsfähigkeit.
Angesichts des nervösen Marktumfelds und der diffusen Krisen-Angst betrachten Forex Analysten die schwache Goldpreisentwicklung weitgehend ratlos. Eine Feinunze Gold kostete am Dienstag 1620 US-Dollar. Der Silberpreis notierte nur noch knapp über 30 Dollar je Feinunze.
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