Euro und Euromarktgelder
Auch wenn es unterschiedliche Angaben gibt, so ist es doch eine Tatsache, dass nur ein Bruchteil des Handels am Devisenmarkt auf tatsächlichen Grenzüberschreitungen von Währungen entfällt. Wesentlich höher ist der Anteil der Spekulationen mit den Währungskursen. Bei tatsächlichen Grenzüberschreitungen ist zwischen Euro und Euromarktgeldern zu unterscheiden. Ein Euro ist eine Währungseinheit, während Euromarktgelder die Währungsvorräte, also Einlagen, von Banken außerhalb der Eurozone darstellen. Ein Euro in Amerika könnte so als US-Euro bezeichnet werden, wodurch gekennzeichnet wird, dass sich dieser Euro auf dem Konto einer amerikanischen Bank befindet. Äquivalent ist mit Eurodollarn oder Euroyen zu verfahren. Ein Dollar, der auf einer Pariser Bank lagert, wird als Eurodollar bezeichnet, genau wie ein Yen, der zum Beispiel auf einer Münchner Bank liegt, als Euroyen bezeichnet wird. Im Devisenmarkt wird ein nicht unerheblicher Teil von den Zentralbanken der einzelnen Staaten bestimmt, wobei die Eurozone bis zu einem gewissen Grad eine Ausnahme bildet, da hier eine souveräne und politisch unabhängige Zentralbank die Währung verschiedener Länder, genauer gesagt der Länder, die ihre Währung auf Euro umgestellt haben, verwaltet. In der Regel werden die Währungen in standardisierten Kürzeln von bis zu drei Buchstaben abgekürzt, damit die einzelnen Währungen leichter in Tabellen oder Diagrammen angezeigt werden. Im Zusammenhang mit dem Devisenmarkt ist eine Abkürzung der Währung tatsächlich sinnvoll, da Kurse häufig als Diagramme dargestellt werden, entweder zur besseren Darstellung für Marktteilnehmer oder aus Gründen der Analyse. Beispielsweise nutzen viele Methoden der „Technischen Analyse“ Umformungen in spezielle Diagramme, um zukünftige Markttrends leichter analysieren zu können. Die Abkürzungen für die einzelnen Währungen werden oftmals auch als ISO oder SWIFT-Codes bezeichnet. Diese ISO oder auch SWIFT-Codes besitzen weiterhin eine wichtige Rolle bei der Angabe von Kursen, denn eine vollständige Angabe der einzelnen Währungen wäre zu aufwändig, beziehungsweise zu lang, so dass eine vollständige Ausschreibung der Devisenbezeichnung nicht sinnvoll ist. Mögliche Kurspaare werden meistens in ihren jeweiligen Kursen, direkt zusammengeschrieben angegeben, wobei das erste Kurspaar das Basispaar darstellt, in dem die zweite Währung ausgedrückt wird. Der Kurs stellt dabei das Verhältnis dar, in dem die Währung ausgedrückt wird. Es mag verwirrend erscheinen, dass nach jedem Kurspaar zwei Kurse stehen, doch diese verschiedenen Kurse bedeuten nicht, dass die Währung in unterschiedlichen Kursen gewechselt werden kann, sondern das Verhältnis zwischen dem Kauf einer Währung über den entsprechenden Kurs und den Verkauf der erworbenen Währung zurück in die ursprüngliche Währung. Praktisch bedeuten die unterschiedlichen Kurse, die Differenz wird in der Regel als Spread oder Kursspanne bezeichnet, wie viel eine Währung wie der Dollar im Verhältnis zum Euro Wert ist, wenn er verkauft, oder eingekauft wird. Üblicherweise ist der Einkauf einer Währung bei demselben Händler günstiger als der Verkauf einer Währung. Aus diesem Grunde warten im Forex Trader genannte Händler auf einen Anstieg des Wechselkurses über die Kursspanne, um ihre Währung verkaufen zu können. Nur wenn der Anstieg des Wechselkurses über den Unterschied zwischen Ankaufs- und Verkaufspreis liegt, kann der jeweilige Trader einen Gewinn erzielen. Die Kursspannen sind wohl die wichtigsten, unter Umständen auch die Einzigen Kosten, die am Devisenmarkt entstehen. Kleine Unterschiede machen am Devisenmarkt den Unterschied zwischen hohem Verlust oder Gewinn aus.
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