Der japanische Yen konnte in den vergangenen Wochen und Monaten gegenüber vielen anderen Währungen deutlich zulegen. So verlor das britische Pfund allein in den letzten acht Wochen 12 Prozent gegenüber dem Yen. Ursächlich für die Stärke ist keinesfalls die wirtschaftliche Dynamik im Morgenland. Vielmehr ist die globale Verschiebung der Zinsniveaus die wesentliche Triebkraft der kompetitiven Aufwertung des Yen. Die japanische Währung war in den vergangenen 15 Jahren die Währung Nummer eins für so genannte Carry Trades, bei denen sich Finanzmarktteilnehmer in einem Währungsraum mit niedrigem Zinsniveau verschulden und die Kredite in einer höher verzinsten Währung anlegen. Da das Zinsniveau in den USA, in Großbritannien und in der Schweiz mittlerweile aber ebenso niedrig ist wie in Japan, schichten die Akteure um und verleihen dem Yen damit eine auffallende Dynamik. Diese dürfte weiter andauern, kann aber – wie immer am Forex Markt – von Korrekturen unterbrochen werden.