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Forex Analyse: Inflation

Die Inflation in einem Währungsraum erfreut sich unter Forex-Analysten großer Aufmerksamkeit. Inflation führt dazu, dass sich der reale Wert des Geldes verringert. Mit anderen Worten: Für einen Euro, einen Dollar oder ein Pfund kann nach einer inflationären Entwicklung eine geringere Gütermenge gekauft werden als zuvor, weil sich das Austauschverhältnis von Geld zu Gütern verändert hat.

Die Auswirkungen der Inflation sind in Theorie und Praxis sehr häufig unterschiedlich. Während die monetäre Lehre davon ausgeht, dass ein Anstieg der Inflation in einem Währungsraum zu einer Abwertung der Währung führt, zeigt sich in der Praxis bei Inflationsraten im Normalbereich keine langfristige und signifikante Korrelation zwischen dem Außenwert einer Währung und der gemessenen Inflationsrate. In der Theorie ist der so genannte Realzins für die Entwicklung der Wechselkurse von Bedeutung. Er versteht sich als Differenz aus dem nominalen Geldmarktzins und der gemessenen Inflationsrate. Steigt die Inflation also stärker an als der Zins, sinkt der Realzins, was eine Abwertung der Währung – in der Theorie – indiziert.

Die Theoretiker argumentieren, dass die Marktteilnehmer die reale Wertentwicklung ihrer Anlagen betrachten und deshalb eine hohe Inflation negativ beurteilen. Das soll dazu führen, dass bei steigenden Inflationsraten Finanzanlagen in einem Währungsraum aufgelöst und wegtransferiert werden. Erwarten die Marktteilnehmer also einen Anstieg der Inflation in den USA, liquidieren sie ihre Finanzanlagen (also Aktien, Anleihen etc.) dort und konvertieren die Mittel in eine andere Währung. In der Praxis zeigt sich ein deutlich diffizileres Bild bei der Beurteilung der Inflation und ihren Auswirkungen auf die Wechselkurse durch die Marktteilnehmer. Die Teuerungsrate ist vornehmlich in Verbindung mit den geldpolitischen Aktivitäten der Zentralbank von Bedeutung.

Zentralbanken verfolgen eine Politik der langfristigen Preisniveaustabilität (zumindest sollten sie dies tun). Die Europäische Zentralbank definiert diese als einen Zustand, in dem die jährliche Teuerungsrate auf Dauer unter zwei Prozent liegt. Eine hohe Inflation indiziert deshalb eine restriktivere Geldpolitik durch die Zentralbank –dies wiederum wirkt sich tendenziell stärkend auf den Außenwert einer Währung aus.

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