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Eigenschaften des Hebels

Die Hebelwirkung, die beim Forex Trading zum Einsatz kommt, ermöglicht es Anlegern, mit kleinem Einsatz große Gewinne zu erzielen. Auf der anderen Seite kann der hohe Fremdkapitalanteil bei den Währungsgeschäften die Eigenmittel schnell aufzehren, wenn die Kurse sich nicht so entwickeln wie erhofft und kein professionelles Risiko- und Moneymanagement betrieben wird.

Es ist sehr wichtig, den Hebel und seine Eigenschaften zu verstehen, bevor mit dem Trading begonnen wird. Zunächst einmal gilt es, Schritt für Schritt nachzuvollziehen, was beim Handel mit Währungen eigentlich passiert und wie sich die Hebelwirkung daraus erklärt. Wer eine Longposition im Währungspaar EUR/USD eröffnet, geht davon aus, dass der Euro gegenüber dem Dollar aufwertet. Eine solche Position besteht aus einer Verbindlichkeit im Dollar und einem Guthaben im Euro. Für die Verbindlichkeit in Dollar müssen Zinsen gezahlt werden, das Guthaben in Euro hingegen wird verzinst. Ob sich eine positive oder eine negative Zinsdifferenz ergibt, hängt vom Verhältnis der Zinsniveaus in den USA und dem Euro-Raum ab – dies sei jedoch zunächst als Randnotiz vermerkt. Für das Verständnis der Hintergründe eines Währungsgeschäftes ist es nur wichtig, nachzuvollziehen, dass Gewinne dann entstehen, wenn der Wechselkurs von Euro und Dollar sich zugunsten des Euro ändert. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn der Kurs von 1,40 auf 1,50 Dollar je Euro steigt. Für jeden Euro müssen dann 10 US-Cent mehr bezahlt werden als vor dem Kursanstieg. Würde andersherum der Dollar aufwerten, entstünden Verluste. Wer ein Währungsgeschäft abschließt, benötigt dazu zumindest theoretisch zunächst einmal überhaupt kein Geld. Dies ändert sich aber, wenn Verluste auftreten. Dann nämlich sind die Verbindlichkeiten größer als die Guthaben. Forex Broker gehen nicht das Risiko ein, auf Verbindlichkeiten ihrer Kunden sitzenzubleiben. Sie verlangen eine Sicherheitsleistung, die auch als Margin bezeichnet wird. Diese wird in Prozent des Transaktionsvolumens gemessen und beläuft sich je nach Broker auf 0,25 bis zu 2,0 Prozent des Positionswertes bei Eröffnung der Position. Aus der Margin leitet sich der Hebel ab, wobei die Beziehung zwischen Sicherheitsleistung und Hebelfaktor reziprok ist: Beläuft sich der Marginsatz beim Forex Broker auf ein Prozent, kann mit dem 100fachen des Eigenkapitals agiert werden. Aus dieser Beziehung erwächst schnell Verständnis für eine ganz wesentliche Eigenschaft des Hebels: Je größer die Hebelwirkung ist, desto schneller ist das eingesetzte Eigenkapital beim Eintritt von Verlusten aufgezehrt. Umgekehrt bietet eine große Hebelwirkung enorme Gewinnchancen. Das Prinzip der Beziehung zwischen Hebel und Eigenkapitalrendite ist aus der Investitionstheorie bekannt: Mit wachsendem Fremdkapitalanteil wächst die Eigenkapitalrendite. Gleichzeitig steigt das Totalverlustrisiko.

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