Forex: EUR/USD verteidigt 1,25
Der Euro hat im Forex Handel zum Wochenauftakt die psychologisch wichtige Marke von 1,25USD behauptet. Die schwachen Konjunkturdaten aus Deutschland konnten den Markt nicht unter Druck setzen – offenbar hatten viele Marktteilnehmer diese bereits einkalkuliert.
Am Montag wurde der ifo-Geschäftsklimaindex für den Monat August veröffentlicht. Nicht ganz überraschend sank der vielbeachtete Frühindikator für die deutsche Konjunktur zum vierten Mal in Folge von 103,2 auf 102,3 Punkte. Volkswirte hatten im Konsens einen Rückgang auf 102,6 erwartet. Die für den Index befragten 7.000 deutschen Unternehmen bewerteten die aktuelle Geschäftslage nur geringfügig schlechter als im Juli, zeigten sich im Hinblick auf den weiteren Verlauf des Geschäfts aber erneut skeptischer.
„Die deutsche Konjunktur schwächt sich weiter ab“
ifo-Chef Hans-Werner Sinn kommentierte zusammenfassend: „Die deutsche Konjunktur schwächt sich weiter ab“. Besonders stark gingen die Erwartungen von Unternehmen im Groß- und Einzelhandel zurück. Im verarbeitenden Gewerbe verbesserte sich die Stimmung nach mehreren Rückgängen in Folge erstmals wieder, im Bauhauptgewerbe verschlechterte sie sich etwas. Das ifo-Institut erwartet für den deutschen Arbeitsmarkt zunächst keine vollständige Trendwende, sonderne eine stagnierende Entwicklung. Die Firmen zeigten sich skeptisch bei Einstellungen, entließen im Aggregat aber auch nicht.
Besonders erwähnenswert ist, dass erstmals seit mehr als drei Jahren negative Erwartungen das Exportgeschäft betreffen. Der Export ist für Deutschland ausgesprochen wichtig. Die Bruttoexporte werden dieses Jahr fast 1100 Mrd. Euro erreichen und machen damit mehr als 40 Prozent des BIP aus. Der Leistungsbilanzüberschuss der deutschen Wirtschaft wird dieses Jahr auf das Niveau von vor der Krise ansteigen.
Im zweiten Quartal war die deutsche Wirtschaft um lediglich 0,3 Prozent gegenüber dem Vorquartal gewachsen. In den ersten drei Monaten des Jahres hatte das Wachstum noch 0,50 Prozent betragen. Die Bundesbank rechnet für das laufende Quartal mit einer weiter nachlassenden Wachstumsdynamik. Das ifo-Institut prognostiziert für das laufende Quartal eine Zunahme des BIP um 0,1 Prozent.
Forex Analysten sehen die EZB in der Pflicht
Trotz der Abschwächung entwickelt sich die deutsche Konjunktur weiterhin deutlich besser als die Wirtschaft in vielen anderen Mitgliedstaaten der Eurozone. Allen voran die Euro-Krisenstaaten im Süden kämpfen unverändert mit einer hartnäckigen Rezession. Nicht zuletzt deshalb erwarten Forex Analysten in den nächsten Wochen klare Ansagen von der EZB.
Erstens wird mit einer Konkretisierung des Interventionsvorhaben am Anleihemarkt gerechnet. Mit Details könnte sich die Notenbank Zeit lassen, bis das Bundesverfassungsgericht Mitte September seine Entscheidung zu den Eilanträgen gegen den ESM bekanntgibt. Zweitens wird mit weiteren Zinssenkungen gerechnet. Einige Forex Analysten spekulieren auf eine Zinssenkung bis hin zu 0,00 Prozent bis zum Jahreswechsel.
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