Forex: EUR/USD unter Widerstandsbereich
Der Euro konnte in den letzten Wochen wieder deutlich gegenüber dem US-Dollar aufwerten. Anfang Oktober notierte die Gemeinschaftswährung noch bei 1,3144. Am Dienstagabend wurden im Forex Handel 1,3741 US-Dollar für einen Euro gezahlt. Das entspricht einer Aufwertung um 4,5 Prozent in 11 Handelstagen. Forex Analysten sehen die Aufwertung nun aber zunächst beendet. Starke technische Widerstände versperren den Weg nach oben.
Die Investmentbank HSBC weist in einem aktuellen Marktkommentar darauf hin, dass sich zwischen 1,38 und 1,40 USD diverse Hochs und Tiefs befinden, die als Widerstand fungieren. Zusätzlich sehen die Forex Analysten von HSBC in zwei Fibonacci-Retracements bei 1,3841 und 1,4051 Widerstände. Darüber hinaus verlaufen bei 1,3993 und 1,4070 die 200-Wochen- bzw. 200-Tage-Linie. Ein signifikanter Anstieg ist nach Ansicht der Experten deshalb unwahrscheinlich. Die Forex Analysten weisen in diesem Zusammenhang auch auf den seit Mitte 2008 bestehenden, übergeordneten Abwärtstrend hin.
Korrekturziele zwischen 1,35 und 1,37
Spekulativ orientierte Anleger können auf eine Abwertung des EUR/USD setzen. HSBC sieht für den Fall eines Abprallens des Marktes an den genannten Widerständen im Bereich von 1,35 bis 1,37 plausible Kursziele für eine Korrektur. Trader sollten allerdings die nach wie vor überdurchschnittliche Marktvolatilität beachten und ihre Positionen eng absichern.
In den letzten Wochen sind die Event-Risiken im Forex Markt besonders für den Euro gewachsen. Die zuletzt sher positive Entwicklung der Aktienmärkte legt nahe, dass viele Marktteilnehmer mit einer nun anstehenden, raschen Lösung der Schuldenkrise rechnen. Dabei hat sich die Situation auch nach der (weitgehenden) Verabschiedung des EFSF nicht stabilisiert. Im Gegenteil: In den letzten Tagen mehren sich die Hinweise darauf, dass auch die Bonitätseinstufung Frankreichs und sogar die Deutschlands im nächsten Jahr fallen könnte.
Es ist nicht auszuschließen, dass die Märkte abermals enttäuscht werden und die Euro-Krise sich fortsetzt. Mit jeder weiteren Enttäuschung wächst auch das Risiko für gravierende Turbulenzen am Devisenmarkt. Schließlich würde sich die bislang vor allem strukturelle Problematik der Euro-Währungsunion bei einer ernsthaften Ausweitung auf Deutschland und Frankreich zu einer fundamentalen Schieflage ausweiten. Sollten weltweit Zweifel am europäischen Finanzsektor aufkommen, könnte das eine drastische Abwertung der Währung am Forex Markt nach sich ziehen. Bislang sind solche Szenarien allerdings reine Spekulation.
Am Donnerstag werden Daten zur US-Inflation veröffentlicht. Für den Forex Markt erwarten Analysten keine gravierenden Impulse, weil die US-Notenbank die Leitzinsen ohnehin bis ins Jahr 2013 bei praktisch null Prozent belassen wird.
Einen Kommentar hinterlassen